Die Rauschgiftkriminalität in Deutschland ist das siebte Jahr in Folge gestiegen. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CDU) und das Bundeskriminalamt (BKA) präsentierten in Wiesbaden die Zahlen für das Jahr 2017.
Demnach wurden insgesamt rund 330.580 Drogendelikte registriert und damit 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem bei Kokain und Cannabis sei die Zahl der ermittelten Straftaten gestiegen, so BKA-Präsident Holger Münch. 668 Cannabis-Plantagen wurden sichergestellt, außerdem 14 Rauschgiftlabore. Die großen Plantagen liegen demnach in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Cannabis bleibt dem neuen Lagebericht zufolge das mit Abstand am weitesten verbreitete Betäubungsmittel in Deutschland. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 7730 Kilogramm beschlagnahmt und damit fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Zusammenhang mit Cannabis wurden auch die meisten Straftaten registriert - insgesamt fast 199.000. Das ist ein Anstieg um 11,8 Prozent.
Auch bei anderen Drogen wie Amphetaminen oder Ecstasy stieg die Zahl der gemeldeten Delikte, besonders stark jedoch bei Kokain. Im Zusammenhang mit dieser Droge wurden knapp 18 Prozent mehr Straftaten registriert. Die beschlagnahmte Menge an Kokain vervierfachte sich im vergangenen Jahr sogar.
Für den neuerlichen Anstieg der Rauschgiftkriminalität sieht BKA-Chef Münch mehrere Gründe. Neben der hohen Verfügbarkeit und dem leichteren Zugang über das Internet gebe es auch mehr Kontrollen der Sicherheitsbehörden.
Bei Drogenstraftaten handelt es sich um ein klassisches Kontrolldelikt - je mehr Ermittler tätig werden, desto mehr Taten werden entdeckt.
spiegel
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