Im Bezirk Henitschesk und weiteren Bezirken gebe es „Anzeichen eines Entgleitens der staatlichen Kontrolle“, teilte Boris Babin, der Krim-Beauftragte des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, in einem Interview mit der Onlinezeitung „Obozrevatel“ mit. Nach seinen Worten tauchten in diesen Regionen „massenhaft Verbrechergruppen auf, die anti-ukrainische Aktionen veranstalten“.
„Die Situation hat zwar noch keinen militärischen Zusammenhang, ist aber nicht mehr sicher“, sagte Babin. Er gestand, dass die lokalen Behörden die Situation im Alleingang nicht wieder in Griff bekommen könnten. Ein Eingreifen des Geheimdienstes sei nötig.
„Auf lokaler Ebene ist es für die Polizei und die Behörden nicht einfach, dagegen vorzugehen. Aber ich bin sicher: Unsere Geheimdienste und der zentrale Apparat sind schon am Werk“, so Babin. Und weiter: „Aber das ukrainische Volk muss über dieses Problem Bescheid wissen.“
Die Krim war im März 2014 – nach gut 22 Jahren in der unabhängigen Ukraine – wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel bei einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Anlass für die Volksabstimmung war ein nationalistisch geprägter Putsch in Kiew.
Die ukrainische Regierung erkennt die Abspaltung der überwiegend von Russischstämmigen bewohnten Krim nicht an. Die westlichen Staaten haben den Umsturz in Kiew akzeptiert, nicht jedoch das Krim-Referendum. Nach dem Beitritt der Halbinsel zu Russland verhängten die USA und die EU Sanktionen gegen Russland und die Krim.
Da die Krim seit dem Untergang der Sowjetunion 1991 keine Landverbindung zum russischen Kernland hat, hat Russland eine 19 km lange Brücke gebaut. Der vierspurige Autoteil der Brücke wurde im Mai feierlich dem Verkehr übergeben (Fotostrecke >>). Bis Ende 2019 soll eine zweigleisige Eisenbahnstrecke hinzukommen.
sputnik.de
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