Steak, Mais und Käse standen auf dem Menü, als sich der US-Außenminister Mike Pompeo und der ranghohe Unterhändler Kim Yong Chol aus Nordkorea zum Abendessen in New York trafen. Sie wollten das Gipfeltreffen vorbereiten, das nun doch stattfinden könnte. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird derweil zu Gesprächen in Pjöngjang erwartet.
"Es war großartig", sagte Pompeo nach dem eineinhalbstündigen Essen mit dem nordkoreanischen General vor Journalisten. "Gutes Arbeitsessen heute Abend mit Kim Yong Chol in New York" twitterte er später.
Noch immer ist nicht klar, ob das Treffen überhaupt stattfinden wird. In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Donald Trump den Gipfel abgesagt, weil er die "offene Feindseligkeit" Nordkoreas gegenüber den USA kritisierte. Da sich Pjöngjang aber dennoch weiter offen für Gespräche zeigte, änderte Trump kurz danach seinen Kurs und erklärte, das Treffen sei weiterhin möglich.
Ein ranghoher US-Beamte sagte am Mittwoch, die Entscheidung für oder gegen den Gipfel liege "zu hundert Prozent in der Hand des Präsidenten". Hier finden Sie eine Chronologie der Ereignisse. Der US-Beamte sagte, die Gespräche zwischen Pompeo und Kim in New York dienten dazu, zu sehen, was in den verbleibenden zwei Wochen getan werden müsse.
Pompeo und Kim kennen sich bereits, sie haben sich schon zwei Mal in Pjöngjang getroffen. Kim ist der Vizevorsitzende des Zentralkomitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei und ein enger Vertrauter von Kim Jong Un.
Moskau fordert Abrüstung - ohne Druck
Bei dem Gipfel soll es um den Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms gehen. Die USA fordern die vollständige und überprüfbare Denuklearisierung Nordkoreas im Gegenzug für wirtschaftliche Erleichterungen. Allerdings haben die Länder eine unterschiedliche Auffassung darüber, was eine vollständige Denuklearisierung bedeutet.
Inmitten des Ringens um das Gipfeltreffen besucht nun der russische Außenminister Sergej Lawrow Pjöngjang. Dabei soll es um die bilateralen Beziehungen beider Länder und um die Lage auf der koreanischen Halbinsel gehen, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
Russland ist ein langjähriger Verbündeter der kommunistischen Führung Nordkoreas. Dabei fordert Moskau eine nukleare Abrüstung Nordkoreas, die durch Verhandlungen, nicht durch Druck erreicht werden soll.
Mit Ultimaten und der Androhung von Gewalt seien solche Probleme nicht zu lösen, sagte Lawrow am Mittwoch mit Blick auf die USA. "Vielleicht sind solche Methoden im Geschäftsleben wirksam. Aber zu eskalieren, um zu deeskalieren, birgt in den modernen internationalen Beziehungen ernste Risiken", sagte er bei einem Vortrag in Moskau.
Beobachter gehen davon aus, dass Pjöngjang ohne Sicherheitsgarantien der USA nicht zur Aufgabe seines Atomprogramms bereit sein wird. Der ranghohe US-Beamte stellte am Mittwoch indes Sicherheitsgarantien für Nordkorea in Aussicht. "Wir müssen sie überzeugen, dass ihr Atomprogramm ihre Unsicherheit verstärkt", fügte er hinzu.
Quelle : spiegel.de
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