CHP-Präsidentschaftskandidat Ince kritisiert Merkels angebliche Erdoğan-Einladung

  31 Mai 2018    Gelesen: 1079
CHP-Präsidentschaftskandidat Ince kritisiert Merkels angebliche Erdoğan-Einladung

Der türkische Oppositionskandidat Muharrem Ince hat Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür kritisiert, dass sie Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach Berlin eingeladen habe.

„Warum wartest du nicht das Wahlergebnis ab; warum diese Unhöflichkeit? Wer bist du? Woher weißt du, wer gewählt werden wird?", fragte Ince bei einer Wahlkampfkundgebung in Kırıkkale am Mittwoch.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte am Dienstag nach einem Treffen mit Merkel in Düsseldorf türkischen Medien gesagt, die Kanzlerin habe bei dem Treffen eine Einladung an Erdoğan für die Zeit nach den Wahlen ausgesprochen. Von der Bundesregierung wurde dies nicht bestätigt.

Ince warf Merkel nun vor, die Wahlen beeinflussen zu wollen. „Was hast du für eine Partnerschaft, dass du versuchst, ihm zum Erfolg zu verhelfen?", fragte der Kandidat der Republikanischen Volkspartei (CHP) bei dem Auftritt in der zentraltürkischen Provinz Kırıkkale. „Werden diese Wahlen dir nutzen? Wir sind nicht die Diener Deutschlands, wir sind die unabhängige Republik Türkei. Welche Schamlosigkeit!"

42 Kundgebungen in 26 Tagen

Seit Beginn seiner Wahlkampagne am 4. Mai in Ankara hat Ince eine starke Leistung gezeigt – laut Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu hat er innerhalb von nur 26 Tagen in 31 verschiedenen Provinzen der Türkei 42 Kundgebungen abgehalten.

Ince hatte am 5. Mai seine erste Kundgebung in seiner Heimatstadt Yalova abgehalten, wo er seit 2002 als Abgeordneter der CHP diente.

Nebst Kırıkkale hat Ince am Mittwoch auch eine Kundgebung in der benachbarten Provinz Kırşehir veranstaltet.

Am Donnerstag wird er Komotini in Griechenland und Kardschali in Bulgarien besuchen, wo ethnische Türken die Mehrheit bilden.

Ince habe das Ziel während des Wahlkampfes fast alle 81 Provinzen der Türkei zu besuchen.


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