„Vollgeld-Initiative“ will schweizerisches Bankensystem umkrempeln

  02 Juni 2018    Gelesen: 964
„Vollgeld-Initiative“ will schweizerisches Bankensystem umkrempeln

Am 10. Juni stimmt die Schweiz über eine Vollgeldreform ab. Geht es nach der „Vollgeld-Initiative“, darf Geld nur noch von der Nationalbank und nicht mehr von Privatbanken geschöpft werden. Das würde Konten sicherer machen und die Wirtschaft ankurbeln, sagt der Sprecher der Initiative, Raffael Wüthrich. Kritiker bezeichnen das Vorhaben als riskant.

„90 Prozent des Geldes, das in der Schweiz im Umlauf ist, wird von Banken selbst hergestellt“, so Wüthrich im Sputnik-Interview. „Nur noch zehn Prozent kommen von der Schweizerischen Nationalbank.“ Das sei sehr problematisch – in unterschiedlichen Dimensionen:

„Die Banken machen das mit einem Profitmotiv. Sie produzieren dann Geld, wenn sie direkt noch mehr Geld machen können. Das führt dazu, dass gerade in Boomzeiten mehr Geld produziert wird, als Wirtschaftsleistung vorhanden ist. Das führt zu Blasen, die früher oder später platzen müssen – auf Kosten der Bevölkerung und des Staates, weil wir dann Banken retten müssen, damit unsere Konten, unser Lohn nicht gefährdet sind.“

Darum möchte die Volksinitiative „Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank! (Vollgeld-Initiative)“, dass nur noch die Nationalbank im Gesamtinteresse des Landes Geld erzeugen darf.

Ginge es nach der „Vollgeld-Initiative“, sollte die Nationalbank so viel Geld ausgeben, dass die Gesellschaft grundsätzlich genügend Geld hat. Das Geld soll dann per Kreditvergabe über die privaten Banken verteilt werden. So soll eine Trennung von Kredit und Geldherstellung gewährleistet sein.

sputniknews


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