Facebook gab geheim Nutzerdaten an Handy-Hersteller weiter – Medien

  04 Juni 2018    Gelesen: 1421
Facebook gab geheim Nutzerdaten an Handy-Hersteller weiter – Medien

Die Facebook-Entwickler haben den Smartphone-Herstellern Zugang zu den Angaben der Nutzer des sozialen Netzwerks gewährt, berichtet die US-Zeitung „The New York Times“.

Nach Angaben der Zeitung baute Facebook Partnerschaften zu Apple, Samsung, Microsoft und dutzenden anderen Geräteherstellern auf, was Anlass zu Besorgnis über privaten Datenschutz gab.

Mit solchen Deals hätte Facebookseine Reichweite ausbauen können. Zudem sei den Geräteherstellern die Möglichkeit geboten worden, Kunden beliebte Funktionen des sozialen Netzwerks anzubieten – unter anderem Messaging, „Gefällt mir“-Buttons und Adressbücher, schreibt „The New York Times“.

Die Smartphone-Hersteller hätten Zugang zu persönlichen Daten der User erhalten und Informationen über deren Freunde bekommen – auch wenn die Nutzer den Datenaustausch verboten hätten. Konkret seien die politischen und religiösen Anschauungen der User sowie ihr Beziehungsstatus von Interesse gewesen.

Laut der Zeitung blieben die meisten Partnerschaften in Kraft, obwohl Facebook bereits im April mit ihrer Kündigung begonnen hatte.

Die Vertreter des sozialen Netzwerkes teilten gegenüber der „New York Times“ mit, die Verträge mit den Herstellern seien so geregelt, dass die Nutzung von persönlichen Daten begrenzt würde. Sie fügten hinzu, dass ihnen keine Fälle bekannt wären, bei denen die gesammelten Daten inkorrekt genutzt worden seien.

Der Datenskandal um die Firma Cambridge Analytica hat das Vertrauen in Facebook massiv erschüttert. Laut „New York Times“ hatte Cambridge Analytica gesetzwidrig den Zugang zu Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern erlangt. Anhand dieser Daten hatten Experten die politischen Präferenzen von Wählern eingeschätzt und ihnen Werbung zugespielt, die ihren Interessen entsprach. Der CEO des IT-Unternehmens, Mark Zuckerberg, musste vor dem US-Kongress aussagen. Facebook versprach, die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer besser zu schützen.

sputnik.de


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