„Russlands Zar in Wien“: Putin erobert Österreichs Titelseiten

  05 Juni 2018    Gelesen: 1381
„Russlands Zar in Wien“: Putin erobert Österreichs Titelseiten

„Russlands Zar Putin auf Staatsbesuch in Wien“, „Alles Putin“, „Die Welt blickt nach Österreich“ – diese Überschriften zierten am Dienstag die größten österreichischen Zeitungen. Und obwohl die Medien zum Teil übertrieben über den Besuch von Wladimir Putin berichteten, haben sie seine große Bedeutung vor Augen geführt.

„Kronen Zeitung“: „Die Welt blickt nach Österreich“

Am Dienstagmorgen konnten die Wiener in den Zeitungsständen mehrere auffallende Titelseiten sehen. Eine der reißerischsten war jene von der „Kronen Zeitung“, wo es „Russlands Zar Putin auf Staatsbesuch in Wien“ hieß.

„Die Welt blickt nach Österreich“, schreibt die „Krone“ weiter und verweist damit auf die große Bedeutung des Besuches und auf die Rollen, die Russland und Österreich für einander spielen. Im Artikel „Österreich ist ein verlässlicher Partner“, in dem der Inhalt des ORF-Interviews wiedergegeben wird, heißt es, dass Putins Auftritt eine Anerkennung für Österreichs Haltung gegenüber Russland sei, der sich weit über Österreichs Grenzen hinaus verbreiten würde.

Im Artikel „Ganze Welt blickt heute neun Stunden nach Österreich“ betont die Zeitung, dass der Putin-Besuch wegen des „Hickhacks mit den USA“ sowie der Konflikte in der Ukraine und in Syrien von globalem Interesse sei.

„Kurier“: „Alles Putin“

Die Zeitung „Kurier“ konzentriert sich im Artikel „Politik und Privatleben Putins geben Rätsel auf“ nicht nur auf die politische Linie des russischen Staatschefs, sondern auch auf sein privates Leben, das „in Geheimnisse gehüllt“ sei. Die Zeitung bezeichnet Putin als einen „bescheidenen, aber entscheidungsstarken Staatsdiener, der nach dem Chaos der Präsidentschaft Boris Jelzins und dem Ausverkauf der Sowjetunion wieder die Zügel in die Hand nahm und Ordnung schuf“.

Obwohl der „Kurier“ die innenpolitische Linie von Putin kritisiert, gibt die Zeitung zu, dass er den Russen tatsächlich „Selbstbewusstsein, wieder eine Großmacht zu sein, die auf der Weltbühne mitspielt, zurückgegeben hat“. Den russischen Syrien-Einsatz bezeichnet die Zeitung als einen „Prestigeerfolg“, stellt aber in Frage, ob aus diesem Erfolg „tatsächlich eine dauerhafte Stärkung der Machtposition Russlands im Nahen Osten entsteht“.

„Der Standard“: „Putin wird mit offenen Armen empfangen“
Die Zeitung „Der Standard“ verweist auf das „erwärmte Gesprächsklima“ innerhalb der EU für Russland. Davon würden die Russland-Besuche von dem bulgarischen Präsidenten, Rumen Radew, der Bundeskanzlerin, Angela Merkel, und von dem französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, sowie die Spannungen zwischen der EU und den USA zeugen. Historische Vorbehalte einiger EU-Staaten gegenüber Moskau sowie die Ukraine-Krise könnten jedoch eine Annäherung zwischen der EU und Russland abwenden.

sputnik.de


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