Super-Gau für Titelanwärter Spanien: Die "La Furia Roja" haben unmittelbar vor dem Auftakt der Fußball-WM in Russland Trainer Julen Lopetegui entlassen. Die sofortige Trennung von dem 51-Jährigen, der zur kommenden Saison Trainer von Real Madrid wird, gab der nationale Verband RFEF bekannt. "Wir stecken in einer komplizierten Situation, die komplizierteste, die man sich vorstellen kann", sagte Präsident Luis Rubiales im WM-Quartier des früheren Welt- und Europameisters in Krasnodar.
"Wir danken Julen für alles, was er getan hat", so Rubiales, "denn er ist einer der großen Menschen, die dafür verantwortlich sind, dass wir in Russland sind, aber wir müssen ihn entlassen." Es sei eine klare Botschaft vonseiten des Verbandes vonnöten gewesen. Erst am Dienstag hatten die "Königlichen" die Verpflichtung Lopeteguis bekannt gegeben. Er wird Nachfolger von Zinedine Zidane, der den spanischen Rekordmeister nach drei Titeln in der Champions League in Folge freiwillig verlässt.
Der Verbandschef erhob derweil schwere Vorwürfe gegen Real. "Wir hatten überhaupt keine Information darüber", sagte Rubiales. "Julen hätte es lieber gehabt, wenn die Dinge anders gehandhabt worden wären." Der Verband war von der Ankündigung des spanischen Rekordmeisters offenbar überrumpelt worden. Erst 50 Minuten nach der Real-Mitteilung hatte der RFEF mit einer dürren Presseerklärung reagiert, in der er die Ausstiegsklausel Lopeteguis bestätigte. Die Spieler hätten die Entscheidung der sofortigen Trennung "akzeptiert", sagte Rubiales. "Es ist ein harter Schlag, aber wir stehen zusammen."
Wer die Mannschaft jetzt beim Turnier betreut, war zunächst offen. Auf die Frage, wer das Training am Nachmittag leiten sollte, gab Rubiales auf einer um anderthalb Stunden verschobenen Pressekonferenz keine Antwort. "Wir suchen einen Trainer - von jetzt an", sagte der Verbandschef. Als Kandidat für das Amt gilt U21-Trainer Albert Celades.
Quelle: n-tv.de
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