Energiepreise ziehen stark an

  14 Juni 2018    Gelesen: 1726
Energiepreise ziehen stark an

Um durchschnittlich 2,2 Prozent sind die Preise im Mai gestiegen, so stark wie seit Anfang 2017 nicht mehr. Vor allem für Energie mussten die Deutschen mehr hinblättern. Aber auch Lebensmittel verteuerten sich.

 

Steigende Preise für Tanken, Essen und Reisen haben die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr getrieben. Im Mai kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 2,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit ihre erste Vorabschätzung zur Entwicklung der Verbraucherpreise.

Einen so starken Preisdruck gab es zuletzt im Februar 2017. Im März und April 2018 hatte die jährliche Teuerungsrate jeweils 1,6 Prozent betragen, im Februar waren es 1,4 Prozent. Die Inflation liegt nunmehr in der größten Volkswirtschaft der Eurozone über der Zielmarke von knapp zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) als ideal für die Wirtschaft ansieht.

Die Währungshüter orientieren sich bei ihren Entscheidungen vor allem an der Kernrate des sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex, der von der europäischen Statistikbehörde Eurostat nach eigener Methodik ermittelt wird. Allerdings ziehen auch hier die Preise an - wenn auch etwas schwächer als in Deutschland.

"Für den Anstieg der Inflationsrate im Mai 2018 waren maßgeblich die Energiepreise verantwortlich", erklärten die Statistiker mit Blick auf die Lage in Deutschland. Die Energiepreise zogen hierzulande um 5,1 Prozent an und damit fast viermal so kräftig wie im Vormonat. Besonders tief in die Tasche greifen mussten Verbraucher für leichtes Heizöl (plus 24,3 Prozent) und Sprit (plus 8,2 Prozent).

Lebensmittel verteuerten sich mit 3,5 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich: Für Butter etwa musste nahezu ein Drittel mehr hingeblättert werden. Bei Pauschalreisen betrug der Aufschlag 10,4 Prozent, "in erster Linie bedingt durch die frühe Lage von Pfingsten", wie die Statistiker erläuterten.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet sowohl für dieses als auch das kommende Jahr mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 1,9 Prozent. Zum Vergleich: 2017 lag sie bei 1,8 Prozent. Mit Blick auf die im gesamten Euro-Raum noch niedrige Inflation will die EZB ihre Nullzinspolitik vorerst fortsetzen. Neue Details zum Vorgehen der Euro-Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi stehen gegen Mittag an: Der turnusmäßig anstehende Zinsentscheid wird wie üblich gegen 13.45 Uhr erwartet. Im Anschluss wird Draghi dann das Vorgehen der Zentralbank in einer Pressekonferenz erläutern.

Quelle: n-tv.de


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