Chinesen greifen erneut nach 50Hertz-Anteil

  19 Juni 2018    Gelesen: 1264
Chinesen greifen erneut nach 50Hertz-Anteil

Investitionen in Infrastruktur-Projekte sind bei Anlegern begehrt, denn sie garantieren stabile Renditen. Doch wenn es sich um Objekte der Daseinsvorsorge handelt, sind die Behörden alarmiert. Aktuell will China am ostdeutschen Stromnetz verdienen.

Der chinesische Staatskonzern SGCC hat einem Zeitungsbericht zufolge den Kaufvertrag für eine 20-Prozent-Beteiligung an dem deutschen Netzbetreiber 50Hertz unterzeichnet. Derzeit würden nun verschiedene Möglichkeiten geprüft, wie ein Einstieg der Chinesen noch verhindert werden könne, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungs- und Branchenkreisen. Dabei könne der Staatsbank KfW eine Schlüsselrolle zukommen. Das Wirtschaftsministerium wollte das zunächst nicht kommentieren. Von 50Hertz war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.


Der Kaufvertrag zwischen SGCC und dem australischen Infrastrukturfonds IFM steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass der 50Hertz-Mehrheitsaktionärs, der belgischen Netzbetreibers Elia, auf ein bestehendes Vorkaufsrecht für den Anteil verzichten müsste. Elia könne von diesem Recht bis Mitte Juli Gebrauch machen. Da die Belgier dies aber womöglich nicht tun wollen, sind laut "Handelsblatt" andere Modelle im Gespräch.

So könnte Elia den 20-Prozent-Anteil kaufen, die Beteiligung dann aber an die KfW weiterreichen, wo er "geparkt" werden könnte. Daneben würden aber auch noch andere Varianten erwogen, darunter solche, bei denen Bürgschaften eine Rolle spielen könnten.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, er persönlich habe Schwierigkeiten, wenn es um die Zulassung der Beteiligung eines Investors aus einem Drittland, wie China, an der kritischen Infrastruktur des Landes ginge. Dabei führte er ausdrücklich den Fall des Netzbetreibers 50Hertz an, wo ein erster Einstiegs-Versuch der Chinesen gescheitert war.

50Hertz unterhält im Osten un Norden Deutschlands nach eigenen Angaben rund 10.000 Kilometer Netz. Über die Leitungen werden rund 18 Millionen Menschen mit Strom versorgt.

Quelle: n-tv.de


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