Erste Städte starten Billig-Nahverkehr

  28 Juni 2018    Gelesen: 883
Erste Städte starten Billig-Nahverkehr

Die Idee eines kostenlosen Nahverkehrs elektrisiert die Nation. Er soll dabei helfen, die Luft in den Städten zu verbessern. Nach dem Vorschlag der Bundesregierung zu Jahresbeginn planen Städte die ersten Konzepte. ÖPNV zum Nulltarif ist jedoch nicht darunter.

In den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zur Verbesserung der Luft in den Städten kommt offenbar Bewegung. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf ein Maßnahmenpaket von fünf Modellstädten berichtete, wollen Bonn, Essen, Herrenberg, Mannheim und Reutlingen ihren Nahverkehr ausweiten und vergünstigen. Bonn und Reutlingen wollen demnach ein Jahresticket für 365 Euro testen - nach dem Vorbild von Wien.

Das Paket wollen die Bürgermeister der Städte nach Informationen der Zeitung am Freitag mit dem Bundesumweltministerium beraten. Essen plant dabei, sein 30-Monate-Ticket für die Hälfte anzubieten und Mannheim will seine Preise um bis zu ein Drittel senken. Herrenberg plant laut "Handelsblatt", sein "City-Monatsticket" 50 Prozent günstiger anzubieten, "um Verkehr aus den Stadtteilen und den benachbarten Kommunen auf den ÖPNV zu lenken".

Im Februar hatte die Bundesregierung bei der EU die Idee eines kostenlosen Nahverkehrs als mögliche Maßnahme zur Verbesserung der Luft in den Städten ins Spiel gebracht und damit für Diskussionen gesorgt. Auch dabei ging es um die Modellstädte Bonn, Essen, Herrenberg, Reutlingen und Mannheim.

Bund will Kommunen unterstützen

Ein solcher kostenloser Nahverkehr soll nun wohl nicht kommen. Dem "Handelsblatt" zufolge will der Bund aber die Einnahmeausfälle der Kommunen für den verbilligten Nahverkehr bis 2020 ausgleichen und zugleich eine Verbesserung des Nahverkehrsangebots finanzieren. Insgesamt sind dem Bericht zufolge für die Maßnahmen 128,1 Millionen Euro vom Bund vorgesehen, davon 70 Millionen für die Einnahmeausfälle.

Das Programm soll in den kommenden Wochen von den Bürgermeistern der Städte sowie von Bundesumweltministerin Svenja Schulze von der SPD und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU präsentiert werden, wie es in dem Bericht weiter hieß. Die EU-Kommission muss die Förderung des Bundes prüfen und als Beihilfe genehmigen.

Quelle: n-tv.de


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