Noch ein Treffen, noch ein Einigungsversuch - noch eine Chance? CSU-Chef Horst Seehofer kommt am Abend mit anderen CSU-Führungsmitgliedern zu Angela Merkel in die CDU-Zentrale, um ein weiteres Mal Kompromissmöglichkeiten im Asylstreit auszuloten (Lesen Sie hier einen Kommentar dazu).
Wenn es nach einer Mehrheit der Deutschen geht, dann sollte die CSU einlenken. Das ergibt eine repräsentative Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Civey.
Demnach antworteten fast 55 Prozent der Befragten auf die Frage: "Sollte die CSU im Streit mit der CDU einlenken, nachdem auf dem EU-Gipfel zur Asylpolitik eine Einigung erzielt wurde?" mit "Ja, auf jeden Fall" und "eher ja". Fast 40 Prozent der Befragten sprach sich dagegen aus ("Nein, auf keinen Fall"; "eher nein").
Sollte die CSU im Streit mit der CDU einlenken, nachdem auf dem EU-Gipfel zur Asylpolitik eine Einigung erzielt wurde?
Unterschiede ergeben sich demnach im Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschen: Erstere sprachen sich zu 49 Prozent für ein Einlenken der CSU aus. Im Westen sind es 56 Prozent. Eine kompromisslose Haltung wünschen sich dort nur knapp 38 Prozent, bei den Befragten aus Ostdeutschland geben das 45 Prozent an.
Relative Einigkeit zeigt sich bei der Aufschlüsselung nach Parteipräferenz. Dabei geben sogar mehr als 77 Prozent der Unionsanhänger (bundesweit) an, die CSU solle im Asylkonflikt einlenken. Bei der SPD sind es fast ebenso viele. Besonders die Anhänger der Grünen sprechen sich dafür aus (86,4 Prozent). Ganz anders hingegen diejenigen Befragten, die mit der AfD sympathisieren: Von ihnen wünschen sich nur knapp sechs Prozent ein Einlenken; mehr als 90 Prozent von ihnen sind dagegen.
Sollte die CSU im Streit mit der CDU einlenken, nachdem auf dem EU-Gipfel zur Asylpolitik eine Einigung erzielt wurde?
Seehofer hatte sich im Asylstreit quer gestellt, weil er die Vereinbarungen von Merkel beim EU-Gipfel und ihre weiteren Vorschläge für kein "wirkungsgleiches Surrogat" hält zu seinen "Masterplan"-Vorschlägen (mehr dazu lesen Sie hier). Darin verlangt er etwa eine Zurückweisung solcher Flüchtlinge an der Grenze, die bereits in einem anderen EU-Land registriert sind.
spiegel
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