Allein in den vergangenen Tagen seien rund 200 Menschen ums Leben gekommen, weil Schlepper sie in seeuntauglichen Booten transportiert hätten, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. "Es gibt einen alarmierenden Anstieg von Todesfällen im Meer vor der Küste Libyens", erklärte der IOM-Chef für das nordafrikanische Land, Othman Belbeisi. "Die Schlepper nutzen die Verzweiflung der Migranten aus, die fliehen wollen, bevor Europa weitere Maßnahmen ergreift, um die Überfahrten über das Mittelmeer zu unterbinden."
Die libysche Küstenwache hat allein von Freitag bis Sonntag fast 1000 Migranten auf See aufgebracht, zurück an Land transportiert und in Auffanglagern festgehalten. In diesem Jahr waren es bislang rund 10.000 Menschen. Libyen ist der wichtigste Ausgangspunkt für Migranten aus den Ländern südlich der Sahara, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.
Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte Ende Juni gemeldet, dass binnen wenigen Tagen vor der Küste Libyens etwa 220 Menschen ums Leben gekommen seien. Retter hätten die Zahlen nach Angaben von Überlebenden von mehreren Unglücken zusammengetragen. Mehrere Leichen seien geborgen worden.
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