"Eine herbe Enttäuschung"

  05 Juli 2018    Gelesen: 1148
"Eine herbe Enttäuschung"

Nach dem DFB-Aus in Russland hatte Felix Brych auf einen WM-Einsatz in einem K.-o.-Spiel gehofft. Doch daraus wurde nichts. Jetzt hat sich der deutsche Schiedsrichter geäußert.

 

Eine Fußball-Weltmeisterschaft ist für viele Profis die Krönung der Karriere. Das gilt für Fußballer, das gilt auch für Schiedsrichter. Für den deutschen Unparteiischen Felix Brych sollte das Turnier in Russland das Highlight seiner Laufbahn werden - und nach dem Aus der deutschen Mannschaft in der Vorrunde standen die Chancen auf Einsätze in den entscheidenden WM-Spielen gut.

Mittlerweile steht fest: Für den Top-Referee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) ist die WM nach nur einer Partie in der Vorrunde beendet.

"Der Verlauf der WM ist für mich und mein Team natürlich eine herbe Enttäuschung. Aber das Leben geht weiter und wir kommen wieder", wird Brych in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) zitiert.

Nachdem der 42-Jährige bereits im Achtelfinale keine Spielleitung hatte, wird er von der Fifa auch für die kommenden Spiele nicht mehr berücksichtigt. Vor vier Jahren in Brasilien war Brych zweimal zum Einsatz gekommen. Damals wurde Deutschland Weltmeister, was einen Einsatz eines deutschen Schiedsrichters in einem K.-o.-Spiel deutlich erschwert.

Welche Rolle letztendlich Brychs einziger WM-Auftritt in Russland gespielt hat, ist spekulativ. "Offensichtlich wurde Felix' schwierige und strittige Elfmeter-Entscheidung von der Fifa als so schwerwiegend bewertet, dass es keine weiteren Ansetzungen mehr für ihn gab [...]. Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren", sagte Ronny Zimmermann, der für die Schiedsrichter zuständige DFB-Vizepräsident.

Trainer Mladen Krstajic sorgt für Eklat

Gemeint ist die Begegnung zwischen der Schweiz und Serbien (2:1), in der es Aufregung um den deutschen Referee gegeben hatte. Weil der Unparteiische den mittlerweile ausgeschiedenen Serben bei einer Szene einen Foulelfmeter verwehrte, hatte der serbische Trainer Mladen Krstajic für einen Eklat gesorgt.

"Ich würde ihn nach Den Haag schicken", sagte der frühere Bundesligaprofi in Anspielung auf den Sitz des Kriegsverbrecher-Tribunals für das ehemalige Jugoslawien. Dann ergänzte er in Brychs Richtung: "Dort sollte ihm so der Prozess gemacht werden, wie sie uns (im Spiel) den Prozess gemacht haben." Krstajic wurde für seine Äußerung mit einer Geldstrafe in Höhe 4340 Euro belegt.

Brych war als achter deutscher Schiedsrichter bei mehr als einer WM dabei. Die meisten Partien (fünf) absolvierte bisher Markus Merk. Brych hat bislang 249 Bundesligaspiele in seiner Karriere geleitet. Er pfiff im vergangenen Jahr das Finale der Champions League, 2014 war er im Endspiel der Europa League im Einsatz. Zudem war Brych bei der EM 2016, den Olympischen Spielen 2012 und dem Confed Cup 2013 dabei.

Weiter beim Turnier dabei sind die beiden deutschen Video-Assistenten Felix Zwayer und Bastian Dankert.


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