Schwer bewaffnete Beamte des Landeskriminalamtes und der Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei haben in Berlin einen Mann festgenommen, der in Pläne für einen islamistisch motivierten Bombenanschlag in Deutschland verwickelt sein soll. Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Angaben des Generalbundesanwalts um einen 31-jährigen russischen Staatsangehörigen namens Magomed-Ali C.
Der Mann steht unter dringendem Tatverdacht, "gemeinschaftlich handelnd eine schwere staatsgefährdende Gewalttat sowie ein Explosionsverbrechen vorbereitet zu haben", wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Der 31-Jährige soll zusammen mit einem Komplizen, der bereits im April 2017 in Frankreich festgenommen werden konnte, einen größeren Sprengstoffanschlag geplant haben.
"Im Zuge der französischen Ermittlungen" hätten sich "Verdachtsmomente" gegen Magomed-Ali C. ergeben, heißt es in einer Mitteilung, die "im weiteren Verlauf verdichtet werden konnten und schließlich zu der heutigen Festnahme geführt haben". C. soll in seiner Wohnung in Berlin zeitweise "erhebliche Mengen" an Sprengstoff gelagert haben. Damit habe der "radikal-islamistisch gesinnte Beschuldigte" gemeinsam mit dem zwischenzeitlich in Frankreich inhaftierten Mitbeschuldigten den Bau eines Sprengsatzes vorbereitet.
"Dieser sollte zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an einem unbekannten Ort in Deutschland gezündet werden, um eine möglichst große Anzahl an Menschen zu töten und zu verletzen", heißt es im Haftbefehl. Bei dem fraglichen Komplizen von C. handelt es sich demnach um Clément B., der französischen Anti-Terror-Ermittlern bereits vor mehr als einem Jahr, am 18. April 2017, in Marseille ins Netz ging.
IS-Zelle in Berlin?
Bei der Festnahme von Clément B. stellten die Ermittler damals neben einer Fahne der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) auch mehrere Schusswaffen und drei Kilogramm TATP-Sprengstoff sicher. Bei der Herstellung der hochgefährlichen Chemikalien-Mischung TATP soll Clément B. mit Magomed-Ali C. zusammengearbeitet haben. Aus der Auswertung von Videobändern, die nach der Festnahme von Clément B. aufgefunden worden waren, ergaben sich Hinweisen, dass die Terrorverdächtigen einen Anschlag auf einen Kandidaten aus dem damals laufenden französischen Präsidentschaftswahlkampf verüben wollten.
Durch die umfangreichen Arbeiten der Ermittler entging Deutschland womöglich nur knapp einem größeren Bombenattentat: Die Anschlagsvorbereitungen der beiden Beschuldigten, heißt es weiter, seien durch eine gegen C. geführte "präventivpolizeiliche Maßnahme" gestört worden. Was genau das heißt, ist noch unklar. Sicher ist bislang nur, dass diese "Maßnahme" bereits am 26. Oktober 2016 stattfand. Offenbar stellten Spezialisten der Polizei dabei den Sprengstoff in der Berliner Wohnung sicher - oder tauschten ihn gegen eine harmlose Substanz aus.
Quelle: n-tv.de
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