Das Dax-Gründungsmitglied Commerzbank muss seinen Platz in Deutschlands Top-Börsenliga für den Zahlungsabwickler Wirecard räumen. Wie von Experten erwartet, wird vom 24. September an der TecDax-Aufsteiger die teilverstaatlichte Großbank im Dax ablösen. Das teilte die Deutsche Börse am Mittwoch nach Börsenschluss mit.
Die Commerzbank wird dann im MDax der mittelgroßen Werte gelistet.
Maßgeblich für die Zugehörigkeit zum Kreis der 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex sind Börsenumsatz (Handelsvolumen) und Börsenwert (Marktkapitalisierung) der Unternehmen. Beim Börsenwert hatte Wirecard in den vergangenen Monaten nicht nur die Commerzbank weit hinter sich gelassen, sondern auch schon die Deutsche Bank überflügelt.
Die 1999 gegründete Firma Wirecard aus dem Münchner Vorort Aschheim verdient ihr Geld mit Dienstleistungen rund um die Abwicklung von Zahlungen im Internet, aber auch auf sonstigen elektronischen Wegen. Eine Analyse zu Wirecard lesen Sie hier.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETFs). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse hat.
Unabhängig von der Commerzbank-Entscheidung standen die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch erneut unter Druck. Der Dax sackte bis dicht an die Marke von 12.000 Punkten ab. Ursächlich waren schwache Vorgaben der amerikanischen Nasdaq.
Zusätzlich belasteten enttäuschende Zahlen des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer. Die weltweiten Handelsstreitigkeiten drückten ebenfalls auf die Stimmung der Anleger.
Mit einem Abschlag von 1,39 Prozent auf 12.040,46 Punkte ging der Dax auf dem tiefsten Stand seit Anfang April aus dem Tag. Schwach schlossen zudem auch die Börsen in Paris und London.
spiegel
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