„Islam ist eine ansteckende Krankheit“ – China unter Kritik wegen Lager für Uiguren

  10 September 2018    Gelesen: 1332
„Islam ist eine ansteckende Krankheit“ – China unter Kritik wegen Lager für Uiguren

Die chinesische Regierung verübt laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in der nordwestchinesischen Region Xinjiang massenhaft und systematisch Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren.

In einem auf 117 Seiten dokumentierten Bericht zur Situation in der Provinz Xinjiang, der am Montag erschienen ist, gibt die HRW an, dass China eine repressive Kampagne gegen die Muslime durchführe – bis zu einer Million Uiguren und andere turkstämmige Muslime würden in Internierungslagern in Xinjiang festgehalten. Dort werden sie dem HRW-Bericht zufolge gezwungen, Mandarin zu lernen sowie „Loblieder auf die Kommunistische Partei Chinas zu singen“.

Der Bericht basiert vor allem auf Interviews mit dutzenden uigurischen und kasachischen Flüchtlingen, die behaupten, dass die chinesische Regierung alles Muslimische ausrotten und eine homogene Nation schaffen wolle.

Peking weist Berichte über Internierungslager in Xinjiang als „vollkommen unwahr“ zurück. Die chinesische Regierung spricht von „Bildungs- und Ausbildungszentren“ zur „Resozialisierung von Kleinkriminellen“ und begründet das harte Vorgehen mit der Sorge vor islamistischem Terror.

„Die Vertreter der Öffentlichkeit, die für die Umerziehung ausgewählt wurden, sind mit einer ideologischen Krankheit infiziert. Sie sind von religiösem Extremismus und gewalttätiger terroristischer Ideologie befallen und sollen daher stationär wie im Krankenhaus behandelt werden“,  erklärt die Situation die Kommunistische Partei Chinas.

Die HRW hat jedoch gefordert, dass China sich vor der Weltgemeinschaft für die massiven Menschenrechtsverletzungen verantworten und mit Sanktionen belegt werden müsse:

„Die chinesische Regierung begeht in Xinjiang Menschenrechtsverletzungen in einem Ausmaß, wie es das Land seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat“, beklagt Sophie Richardson, China-Direktorin von HRW, die Situation.


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