Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einem arbeitslosen Gärtner empfohlen, die Branche zu wechseln, und damit im Land Debatten ausgelöst. Im Hotel- und Gaststättengewerbe oder auf dem Bau würden Leute gesucht, sagte Macron während des "Tages des offenen Denkmals" im Élyséepalast.
Der 25-jährige Arbeitslose hatte den Präsidenten im Garten des Élyséepalast' angesprochen und ihm erzählt, dass er keinen Job finde. Macron erwiderte: "Gehen Sie ins (Pariser Viertel) Montparnasse, schauen Sie sich die Straßen an mit all den Cafés und Restaurants. Ich bin wirklich sicher, dass eins von zwei Lokalen derzeit einstellt", sagte der 40-Jährige laut einer Videoaufnahme des Nachrichtensenders Franceinfo im Garten seines Amtssitzes. "Hotels, Cafés, Restaurants - ich gehe über die Straße, ich finde etwas (zum Arbeiten) für Sie."
In sozialen Netzwerken wurden Macrons Äußerungen kritisch kommentiert. "Komplett von der Wirklichkeit der Franzosen entfernt", schrieb ein Nutzer. "Wie kann jemand in nur 30 Sekunden so viel Geringschätzung, Mangel an Empathie und Ignoranz zeigen?", schrieb ein anderer Nutzer. Der kommunistische Politiker Ian Brossat aus Paris warf dem Staatschef beim Sender BFMTV vor, Schuldgefühle zu wecken.
Unterstützung für den Präsidenten kam vom Chef seiner Partei La République En Marche, Christophe Castaner: "Ist es falsch, was der Präsident gesagt hat?", fragte Castaner am Sonntag in einem Fernsehinterview. "Wenn Sie nach Montparnasse gehen, werden Sie nicht sehen, dass dort Arbeitskräfte gebraucht werden? Sind Ihnen leere Worthülsen lieber? Ich bevorzuge einen Präsidenten, der die Wahrheit sagt", verkündete der Macron-Vertraute beim TV-Sender RTL.
Quelle: n-tv.de
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