Im Braunkohlegebiet Hambacher Forst bei Köln hat sich eine Umweltaktivistin beim Sturz von einer Leiter verletzt. Die Frau war von einem Baumhaus auf die Leiter getreten, um Kranarbeiten im Zusammenhang mit den Räumungen in dem Wald zu beobachten. Dabei stürzte sie aus etwa sechs Metern Höhe ab. Notärzte kümmerten sich um die Frau.
Die Feuerwehr Kerpen erklärte, eine Person sei im Baumhausdorf "Miketown" aus ungewisser Höhe gefallen und verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Zum Ausmaß ihrer Verletzungen liegen noch keine näheren Angaben vor. Die von Aktivisten errichtete Protestsiedlung "Miketown" liegt im Westen des nur noch rund drei Kilometer langen und 1,6 Kilometer breiten Waldstücks.
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hält an der geplanten Rodung des Braunkohlegebietes Hambacher Forst fest. "Der Wald ist schlichtweg nicht mehr zu retten. Alles andere ist eine Illusion", sagte Schmitz dem "Handelsblatt". Schmitz kritisierte dem Bericht zufolge zudem die Gegner des Braunkohletagebaus im Hambacher Forst scharf. "Wer illegal den Wald besetzt und unsere Mitarbeiter mit Fäkalien bewirft, ist für mich kein Aktivist. Das ist ein Straftäter."
Umweltschützer protestieren im Hambacher Forst dagegen, dass der Energiekonzern RWE weite Teile des Waldes roden und die Braunkohleförderung fortsetzen will. Bei den Protesten war in der vergangenen Woche ein 27-jähriger Journalist von einer mindestens 15 Meter hohen Hängebrücke gestürzt und gestorben. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte daraufhin die Räumung der Baumhäuser vorübergehend gestoppt.
"Reden statt roden"
Derweil haben Greenpeace-Aktivisten kurzzeitig Zelte in der Düsseldorfer Staatskanzlei aufgeschlagen. Sie forderten eine politische Lösung im Konflikt um die Räumung und geplante Rodung im Hambacher Forst. 30 bis 40 Aktivsten drangen nach Angaben eines Greenpeace-Sprechers durch die Vordertür ins Foyer ein und schlugen dort drei Zelte auf.
Die Umweltschützer forderten ein Gespräch mit NRW-Regierungschef Armin Laschet. Zwei von ihnen kletterten auf das wenige Meter hohe Vordach der Staatskanzlei und brachten dort ein Banner mit der Forderung an: "Herr Laschet: Reden statt roden".
Die Aktivisten verließen das Foyer nach einem Gespräch mit Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski. Die Polizei sprach von einer illegalen Aktion. Nach Absprache mit der Staatskanzlei seien aber keine Personalien aufgenommen worden.
Quelle: n-tv.de
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