Die britische Polizei hat einen Mann befreit, bei dem sie davon ausgeht, dass er vierzig Jahre lang als Sklave gehalten wurde. Er lebte offenbar in einem engen Schuppen. Der Internetseite Metro.co.uk zufolge wurde er 1978 dort eingesperrt. Damals sei er noch ein Teenager gewesen. Der Polizei zufolge reagierte der Mann geradezu panisch auf seine Befreiung.
Auf Bildern ist der Holzschuppen zu sehen, in dem der Mann in einer Wohnanlage in der Nähe von Carlisle hauste. Demnach gab es einen Gartenstuhl, eine schmutzige Decke und einen Flachbild-Fernseher als Einrichtung. Der Raum war jedoch ungeheizt.
Das Opfer ist inzwischen 58 Jahre und wird nun von Traumaexperten betreut. Zunächst wird er medizinisch untersucht, dabei soll auch sein psychischer Zustand eingeschätzt werden. Mit dem Fall ist die "Gangmasters and Labour Abuse Authority" (GLAA) betraut, die sich für den Schutz gefährdeter und ausgebeuteter Arbeiter einsetzt. Die Behörde hatte einen Tipp bekommen.
Martin Plimmer von der GLAA berichtete der BBC, dass das Opfer im Alter von etwa 16 Jahren zu unbezahlter Arbeit gezwungen wurde. Es sei unklar, ob er jemals versucht habe zu fliehen. "In meiner langen Karriere bin ich noch nie auf jemanden gestoßen, der seit 40 Jahren als Sklave gehalten wurde", sagte Plimmer. "Dies könnte die längste Gefangenschaft sein, mit der wir uns je beschäftigt haben. Es ist ein sehr trauriger und ernster Fall."
Ein 79-jähriger Mann wurde wegen des Verdachts auf moderne Sklaverei verhaftet. Er wohnte in einem Wohnwagen neben dem Schuppen. Dem britischen "Telegraph" zufolge wussten die meisten Menschen in der Umgebung, dass der 58-Jährige in dem Schuppen lebte. Sie gingen jedoch davon aus, dass er sich dort freiwillig aufhielt. Er schien intellektuell beeinträchtigt zu sein und wurde von der Familie versorgt. Er sei auch nicht misshandelt worden.
Quelle: n-tv.de
Tags: