Außenseiter Eintracht Frankfurt hat bei einer Fußballgala in der Europaliga auch dem zweiten Favoriten ein Bein gestellt. Nach dem Erfolg im Geisterspiel bei Olympique Marseille gelang ein überraschend souveräner 4:1 (2:1)-Erfolg über Lazio Rom. Danny da Costa (4./90.+4), Filip Kostic (28.) und Luka Jovic (52.) schossen die Eintracht an die Spitze der Gruppe H. Damit steht dem Team von Trainer Adi Hütter die Tür in die K.-o.-Runde nun ganz weit offen.
Die Römer, für die Marco Parolo traf (23.), mussten in der letzten halben Stunde mit nur neun Spielern auskommen. Nach Dusan Basta mit Gelb-Rot (45.+3) wurde auch Joaquin Correa (58.) wegen Foulspiels vom Platz gestellt. "Das hat schon magisch angefangen. Das war heute ein Abend an dem vieles geklappt hat. Wir haben uns in einen Rausch gespielt", befand Marco Russ, der für den verletzten David Abraham in der Innenverteidigung spielte. "Jetzt liegt es allein an uns, den Einzug in die nächste Runde zu schaffen", sagte Sportvorstand Fredi Bobic.
Kontertor erweckt Kampfgeist wieder
Für Hochstimmung unter den 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena sorgte nach einer Mega-Choreografie der Fans da Costa gleich zu Beginn mit seinem ersten Europacup-Tor. Unhaltbar hämmerte er den Ball nach Ecke von Jonathan de Guzman aus Nahdistanz unter die Latte. Doch nach der Führung zogen sich die Frankfurter in ihrem ersten Europaliga-Heimspiel seit viereinhalb Jahren etwas zurück und überließen dem Gegner das Mittelfeld. Einen Aufsetzer des Ex-Dortmunders Ciro Immobile konnte Kevin Trapp noch parieren (10.), doch einige Minuten später war der Eintracht-Keeper geschlagen. Nach einem perfekten Konter vollendete Parolo aus Nahdistanz. Für das Selbstbewusstsein der Frankfurter sprach die Tatsache, wie sie sich mit Kampfgeist aus dieser schwierigen Situation befreiten und durch Kostic schon fünf Minuten später wieder zurückschlugen.
Sebastian Haller behauptete sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler und legte den Ball auf den Serben Gacinovic, der im Getümmel ein Auge für den heranrauschenden Landsmann hatte, der knallhart vollendete. Haller war auch mit einem Mittelfeldsolo am 3:1 beteiligt. Sein Querpass fand Gacinovic, der mit einem spektakulären Heber die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Da Costa schraubte das Ergebnis in der Nachspielzeit in die Höhe.
Damit setzte die Eintracht eine tolle Serie in der Europa League fort und ist seit 2006 im heimischen Stadion weiter ungeschlagen. Von den letzten 15 Europacup-Partien verlor sie nur eine: am 7. November 2013 bei Maccabi Tel Aviv (2:4). Der italienische Erstligist aus Rom hat hingegen weiterhin nur eine von 13 EC-Partien auf deutschem Boden gewonnen.
Auf der Tribüne hatte Kevin-Prince Boateng mit seinem Ex-Team mitgefiebert. Vor dem Spiel war er mit Tränen in den Augen offiziell verabschiedet worden. Die Fans feierten ihn mit Standing Ovations und schrien: "Prince komm' bald wieder". Nach dem DFB-Pokalsieg war er zu Sassuolo Calcio nach Italien gewechselt.
Quelle: n-tv.de
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