DFB-Debütant Mark Uth

  11 Oktober 2018    Gelesen: 932
DFB-Debütant Mark Uth

Mark Uth könnte der Jubiläumsdebütant der Ära Löw werden. Die Berufung des auf Schalke noch torlosen Stürmers hat manche verwundert. Doch für die Nominierung gibt es gute Gründe.

 

Dort droben in Friesland, da kennen sie sich mit Torjägern aus. Dort, wo die Fußballtore zu den höchsten Erhebungen im Land gehören, in Heerenveen, dort hat der große Ruud van Nistelrooy seine Treffer erzielt. Klaas-Jan Huntelaar ist hier zum Hunter geworden, Bas Dost hat seinen Torinstinkt entwickelt. Und Marco van Basten hat den SC Heerenveen trainiert.


In Friesland wundert sich niemand darüber, warum Joachim Löw den Schalker Mark Uth zum Länderspiel in den Niederlanden berufen hat. Beim SC Heerenveen hat Uth vor vier Jahren 15 Tore in einer Saison geschossen, dazu fünf in der Europa League. Wahrscheinlich ist der Ruf von Mark Uth in der Ehrendivision besser als in Deutschland.

Als der "Null-Tore-Torjäger" ist der 27-Jährige verspottet worden, nachdem die Nominierung durch Löw in der Vorwoche bekannt wurde. Zehn Pflichtspiele für Schalke 04 hat Uth nach seinem Wechsel aus Hoffenheim bisher gemacht. Man ahnt, wie oft er dabei getroffen hat. Aber: Beim FC Schalke unter dem Defensivspezialisten Domenico Tedesco haben es Torjäger naturgemäß schwerer als anderswo.

"Er ist aufgrund seiner Leistungen aus den Vorjahren vollkommen zurecht bei der Nationalmannschaft", sagt Löw-Assistent Marcus Sorg, unbeeindruckt von den Zahlen.

Zeitweilig der erfolgreichste deutsche Stürmer

Tatsächlich gibt es Statistiken, die für die Nominierung von Mark Uth sprechen. In Hoffenheim hat Uth in 78 Spielen 29 Mal getroffen, zeitweilig war er der beste deutsche Stürmer der Liga. Einen Uth in der Form der Vorsaison (14 Treffer in 31 Ligapartien) kann die zuletzt schwache deutsche Offensive gut gebrauchen.

Dass Uth nun ausgerechnet gegen die Niederlande sein DFB-Debüt geben kann, hat bei seiner Vergangenheit natürlich eine besondere Note. Eine Vergangenheit, die nicht so bruchlos verlaufen ist, wie sich das ein ehrgeiziger Fußballprofi normalerweise wünscht. Aber die ihn mit nunmehr 27 dann doch zum Ziel geführt hat.

Uth war mal einer der meistversprechenden jungen Offensivkräfte des Landes. In der U19 hat er für den 1. FC Köln getroffen, wie er wollte. Erfolgreicher war nur ein Anderer: der damalige Leverkusener Pierre-Michel Lasogga. Beider Karrieren sind danach ein wenig unrund verlaufen. Lasogga hat die Aufs und Abs eines Stürmerlebens beim Hamburger SV kennengelernt. Uth zunächst beim 1. FC Köln, bei dem er mit großen Ambitionen unterschrieben hatte, um dann den Abstieg seines Heimatklubs von der Ersatzbank aus verfolgen zu müssen.

spiegel


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