Durch den Zusammenschluss entstehe der weltweit siebtgrößte unabhängige Autozulieferer, teilten die beiden Konzerne am Sonntag mit. Der Verkauf von Magneti Marelli ist die erste große Entscheidung des neuen Fiat-Chrysler-Chefs Mike Manley. Er hatte den Posten im Juli übernommen, nachdem der langjährige Konzernlenker Sergio Marchionne schwer erkrankte und schließlich starb. Calsonic selbst war erst vor zwei Jahren vom US-Finanzinvestor KKR übernommen worden, der den Japanern Hilfe bei der Expansion versprach. Die Zulieferer buhlen derzeit um Geschäfte rund um Elektro-Autos und das autonome Fahren.
Magneti Marelli ist in 19 Ländern vertreten, darunter auch in Deutschland. Das Unternehmen liefert High-Tech-Elektronikteile sowie Komponenten für den Antriebsstrang und die Lichtanlage an die großen Automobilkonzerne in Europa, Asien und Nordamerika. Noch im April hatte Fiat angekündigt, Magneti Marelli abspalten und an die Börse bringen zu wollen.
Jetzt warben die Unternehmen damit, dass sie durch den Zusammenschluss Kosten sparen und ihre Kundenbasis ausbauen könnten. Es würden Jahresumsätze von mehr als 15 Milliarden Euro angepeilt, hieß es. Calsonic ist bisher vor allem auf Geschäfte mit Nissan angewiesen, zu dem der Zulieferer bis zum Verkauf an KKR vor zwei Jahren gehörte.
Die Zulieferer ringen derzeit um eine gute Startposition bei Zukunftsprodukten wie elektrischen und selbstfahrenden Autos. So investieren die deutschen Branchengrößen Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen kräftig in die Entwicklung entsprechender Technologien.
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