Frankreich beschlagnahmt Ryanair-Flieger

  10 November 2018    Gelesen: 684
Frankreich beschlagnahmt Ryanair-Flieger

Im Streit mit Ryanair kennt die französische Regierung keinen Spaß: Weil die Airline unberechtigte Gelder nicht zurückzahlt, kassiert Frankreich eine Maschine des Billiganbieters ein - sehr zum Leidwesen der Passagiere.

Frankreich hat ein Flugzeug des Billigfliegers Ryanair am Flughafen Bordeaux beschlagnahmt. Die irische Airline solle so dazu gebracht werden, öffentliche Mittel zurückzuzahlen, teilte die zivile Luftfahrtbehörde mit. 

Das mit 149 Passagieren besetzte Flugzeug sollte am Donnerstag nach London fliegen, als es sichergestellt wurde. Die Passagiere konnten den Angaben zufolge mit fünfstündiger Verspätung noch am selben Abend mit einem anderen Flieger nach London reisen.

Hintergrund ist eine Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2014. Die Fluglinie wurde damals aufgefordert, staatliche Beihilfen zurückzuzahlen. Der Fluggesellschaft Ryanair seien am Lokalflughafen Angoulême in den Jahren 2008 und 2009 Konditionen eingeräumt worden, die den Wettbewerb verfälschten. Deshalb müsse Ryanair illegale Beihilfen in Höhe von 9,7 Millionen Euro zurückzahlen, hieß es damals.

Staatliche Gelder an Ryanair sollen Wettbewerb verfälscht haben

Es sei bedauerlich, dass der Staat zu dieser Maßnahme als "letztes Mittel" greifen musste, so die Luftfahrtbehörde über die Beschlagnahme. Nach Angaben des Flughafens waren die 149 Passagiere bereits an Bord des Ryanair-Fliegers und mussten ihn schließlich wieder verlassen. Von der Fluggesellschaft gibt es bisher keine Reaktion zu dem Vorfall.

Ryanair ist der größte Billigflieger Europas. Die einheitlichen Boeing 737-Maschinen fliegen mehr als 215 Flughäfen in 37 Ländern an und operieren von 86 Basen in Europa und Nordafrika. Das hochprofitable Unternehmen mit Sitz in Irland beschäftigt nach eigenen Angaben rund 14.500 Menschen. Im Geschäftsjahr 2017/2018 machte das Unternehmen bei 7,15 Milliarden Euro Umsatz einen Gewinn von 1,45 Milliarden Euro.

Im laufenden Geschäftsjahr wird allerdings der erste Gewinnrückgang seit fünf Jahren erwartet. Neben hohen Kerosinpreisen, geringeren Ticketpreisen und Entschädigungen für Passagiere sieht Ryanair die Streiks von Piloten und Flugbegleitern als einen Grund. Nichtsdestotrotz wird noch ein Gewinn von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro erwartet.

Quelle: n-tv.de


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