Im zentralasiatischen Tadschikistan ist nach Angaben aus Justizkreisen ein Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen eines tödlichen Angriffs auf westliche Fahrradtouristen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 33-jährige Hussein Abdusamadow sei für schuldig befunden worden, den Angriff auf die Touristen organisiert zu haben, sagte ein Gerichtsvertreter. Abdusamadow wurde demnach in mehreren Punkten schuldig gesprochen, darunter Terrorismus.
Die Opfer waren Ende Juli während ihrer Radtour im Bezirk Danghara rund hundert Kilometer südöstlich von Duschanbe zunächst mit dem Auto angefahren worden. Anschließend attackierten die Angreifer die Touristen mit Messern und Schusswaffen. Die beiden US-Touristen Lauren Geoghegan und Jay Austin, der Schweizer Markus Hummel und der Niederländer René Wokke wurden getötet. Ein niederländischer und ein Schweizer Tourist überlebten den Angriff, ein französischer Tourist konnte unverletzt entkommen.
Die IS-Miliz veröffentlichte anschließend ein Bekennervideo, in dem die Täter den Dschihadisten die Treue schwören. Vier Verdächtige wurden nach der Tat bei einer Verfolgungsjagd von der Polizei erschossen. Abdusamadow gestand die Tötung der vier Touristen.
Die tadschikische Regierung machte trotz des Videos jedoch nicht den IS, sondern die Partei der Islamischen Wiedergeburt IRPT für den Angriff verantwortlich. Die Partei solle den Angriff angeordnet haben. Zudem bezichtigte sie den Iran, er habe den Drahtzieher ausgebildet. Die Regierung in Teheran wies die Anschuldigungen zurück. Kritiker halten diese Anschuldigung für politisch motiviert. Zahlreiche Anführer der 2015 verbotenen Partei verbüßen derzeit lange Haftstrafen.
Quelle: n-tv.de
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