Mutmaßliche Mitglieder der Islamistenmiliz Boko Haram haben im Nordosten Nigerias rund 50 Bewohner eines Dorfes entführt. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, wurden die Männer bereits am Samstag von Aufständischen "zusammengetrieben und mitgenommen". Die Dorfbewohner hätten Brennholz nahe der Grenze zu Kamerun sammeln wollen, sagte Umar Kachalla, Chef einer zivilen Miliz, die an der Seite der Armee gegen Boko Haram kämpft.
Zwei der Dorfbewohner hätten fliehen können und bei ihrer Rückkehr von dem Vorfall berichtet. Dieser ereignete sich im Dorf Bulakesa, 25 Kilometer entfernt von der Stadt Gamboru im Bundesstaat Borno. Ein Telefonnetz gibt es in der Region nach mehr als neun Jahren Konflikt praktisch nicht, weshalb die Entführung erst mit Verzögerung bekannt wurde.
Boko Haram kämpft seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias – vor allem in Yobe, Kano, Bauchi, Borno und Kaduna. Trotz wiederholter Beteuerungen der Regierung, Boko Haram sei besiegt, verstärkte die Miliz in den vergangenen Monaten ihre Angriffe auf zivile und militärische Ziele wieder.
Millionen Menschen auf der Flucht
Durch die Angriffe von Boko Haram wurden in den vergangenen neun Jahren mehr als 27.000 Menschen getötet. 1,8 Millionen Menschen sind immer noch auf der Flucht.
Boko Haram bedeutet so viel wie "westliche Bildung ist verboden". Die Gruppe nennt sich auch Jama'atu Ahlis Sunna Lidda'awati Wal-Jihad, also Menschen, die sich der Verbreitung der Lehre des Propheten und des Jihads verschrieben haben.
Quelle: n-tv.de
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