„Uns ist klar, dass die Sanktionen eine Realität sind. Nicht wir haben diesen Brei angerührt, und wir werden unsere Kollegen in Europa, oder wo auch immer das sein mag, nicht anflehen, diese abzuschaffen“, sagte der russische Chefdiplomat bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem italienischen Amtskollegen Enzo Moavero Milanesi in Rom.
Nach Einschätzungen von Experten des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft beziffere sich der durch die Einschränkungen zugefügte Schaden auf 100 Milliarden US-Dollar (zirka 87,9 Milliarden Euro), so Lawrow.
„Wir bewerten die Sanktionen als absolut politisierte Entscheidung, als Entscheidung, die im Fall mit den Bewohnern der Krim diese für ihre freie Willensäußerung bestraft. Das ist ein grober Verstoß gegen die Menschenrechtskonventionen und —pakte. Ich denke, dass Anwälte dies leicht mit einem Wortlaut in der Hand beweisen können“, sagte Lawrow.
Lawrow traf am Donnerstag zu einem zweitätigen Besuch in Rom ein.
Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen hatten sich wegen der Situation in der Ukraine angespannt, wo es Anfang 2014 zu einem Staatsstreich gekommen war, und auch wegen der Wiedervereinigung Russlands mit der Krim nach einem entsprechenden Referendum auf der Halbinsel, die bis dahin Teil der Ukraine gewesen war.
Der Westen warf Moskau daraufhin die Einmischung in innenpolitische Angelegenheiten der Ukraine vor und verhängte Sanktionen. Moskau ergriff Gegenmaßnahmen und betonte, dass es kontraproduktiv sei, mit ihm die Sprache von Sanktionen zu sprechen. Zudem verwies Russland immer wieder darauf, dass es weder zu den Seiten des innenpolitischen Konflikts in der Ukraine gehöre noch ein Subjekt der Minsker Vereinbarungen zur Konfliktregelung im Donbass sei. Für Moskau sei die Krim-Frage für immer und ewig vom Tisch.
sputniknews
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