Neue US-Atom-Raketen in Europa? – Washington angeblich ohne Pläne dafür

  29 November 2018    Gelesen: 1263
Neue US-Atom-Raketen in Europa? – Washington angeblich ohne Pläne dafür

Die USA planen keine landbasierten Atomraketen in Europa zu stationieren. Das hat der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Garrett Marquis, über Twitter erklärt. Das US-Raketenabwehr-System soll nach seinen Worten dafür nicht genutzt werden.

„Die USA haben keine Pläne für die Stationierung landbasierter Atomraketen in Europa“, schrieb der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Garrett Marquis, in seinem Twitter-Account. Anderslautende Erklärungen bezeichnete er als „die russische Desinformation“ in Bezug auf den INF-Vertrag über nukleare Mittelstrecken-Raketen in Europa.

Marquis reagierte damit auf einen Beitrag der Nachrichtenagentur Reuters über die jüngste Pressekonferenz des russischen Vize-Außenministers Sergej Rjabkow. Dieser hatte am Montag erklärt, dass Russland die US-Pläne nicht unwidersprochen lassen kann, Systeme nach Europa zu verlegen, mit denen „Tomahawk“-Marschflugkörper gestartet werden können.

Die Stationierung dieser Aegis-Ashore-Systeme in Europa als Teil der US-Raketenabwehr verletzt laut Rjabkow den INF-Vertrag. Diese Startanlagen könnten auch für die Marschflugkörper vom Typ „Tomahawk“ geeignet sein. Darüber hinaus sagte der russische Vize-Außenminister, dass die russische Militärplanung Russland vom allerschlimmsten Szenario ausgeht. Dazu gehöre, dass US-amerikanische Mittel- und Kurzstreckenraketen in Europa stationiert würden.

Am 20. Oktober dieses Jahres hatte US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstrecken-Raktetensysteme (INF-Vertrag) angekündigt. Das geschehe, weil Russland ihn verletze, so Trump.

Der INF-Vertrag war 1987 von der Sowjetunion und den USA unterzeichnet worden und 1988 in Kraft getreten. Mit dem Vertag hatten sich beide Seiten verpflichtet, alle nuklear bestückbaren Flugkörper mittlerer und kürzerer Reichweite (von 500 bis 5500 Kilometer) zu vernichten.

In den letzten Jahren hatten Moskau und Washington sich mehrmals gegenseitig vorgeworfen, gegen den INF-Vertrag zu verstoßen. Moskau verwies unter anderem darauf, dass die USA in Rumänien und in Polen Anlagen stationieren, mit denen Marschflugkörper des Typs „Tomahawk“ gestartet werden können. Zudem machte Russland darauf aufmerksam, dass die USA Kampfdrohnen entwickeln und Forschungsarbeiten zur Entwicklung von bodengestützten Marschflugkörpern finanzieren.

sputniknews


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