Blaulicht und Sirenengeheul statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung im liebevoll geschmückten Straßburg: Jedes Jahr ist die Stadt im Elsass Anziehungspunkt für Hunderttausende Touristen - an diesem Abend aber sind weite Teile des historischen Zentrums abgeriegelt. Schwer bewaffnete Polizisten bewachen die verbarrikadierten Zugänge und lassen nur die ständig heranrasenden Polizeiautos durch.
Gegen 20 Uhr am Dienstagabend wird mitten in der Weihnachtsidylle geschossen. Schnell spricht die Polizei von einem terroristischen Hintergrund. Zwei Menschen sterben, ein Mensch sei hirntot, resümiert Chefermittler Rémy Heitz einen Tag nach dem Drama. Zwölf Menschen werden demnach verletzt.
Der mutmaßliche Täter, ein 29 Jahre alter gebürtiger Straßburger, kann Sicherheitskräften entkommen und ist auf der Flucht. Nach dem Anschlag herrscht Großalarm in der Elsass-Metropole, die sich so stolz "Weihnachtshauptstadt" nennt. Menschen, die in der Nähe des Tatorts wohnen, können in der Nacht nicht nach Hause und stehen ratlos vor den Absperrgittern.
Was ist geschehen? Chérif Chekatt läuft bewaffnet durch die verwinkelten Gassen seiner Heimatstadt, feuert Schüsse ab und tötet mit seinem Messer, wie Staatsanwalt Heitz berichtet. Schon vor der Tat ist er den Behörden als radikalisiert bekannt. "Das waren wirkliche Horror-Szenen", erzählt der Straßburger Bürgermeister Roland Ries im Radio mit stockender Stimme.
n-tv
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