Auf die Anmerkung des Reporters, Amerikaner hielten den Vorfall nicht für ein technisches, sondern ein ethisches Problem, entgegnet Müller kühl: „Ein ethisches Problem? Ich kann nicht verstehen, warum Sie das sagen.“
Doch NPR-Reporter Sonari Glinton lässt sich nicht beirren: „Weil Volkswagen in den USA die EPA absichtlich angelogen hat, als sie VW nach dem Problem fragte, bevor alles ans Licht gekommen ist“, erwidert er. Müllers anschließende Reaktion sorgt für noch mehr Verwunderung. „Wir haben nicht gelogen. Wir haben zunächst die Frage nicht verstanden“, erklärt der VW-Chef.
Die Aussage steht im scharfen Gegensatz zu den Eingeständnissen des Konzerns, Schummelsoftware in amerikanischen Dieselautos eingebaut zu haben. Dies passierte noch unter Müllers Vorgänger Martin Winterkorn, der seinen Posten nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals räumen musste.
Sie steht auch im Gegensatz zu den Aussagen der US-Umweltbehörde EPA und des US-Justizministeriums. Die hatten erst vergangene Woche Klage gegen VW eingereicht und in der Klageschrift moniert, der Konzern habe die Ermittlungen durch irreführende Angaben und durch das Vorenthalten von Informationen behindert.
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