Gaddafi is back: Wird Putin dem Sohn des Obersten helfen?

  26 Dezember 2018    Gelesen: 702
Gaddafi is back: Wird Putin dem Sohn des Obersten helfen?

Der Sohn des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Unterstützung gebeten. Er wurde vor kurzem aus der Haft entlassen und will im Frühjahr an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen.

Lesen sie in diesem Artikel über das Schicksal der Kinder Gaddafis und ob ein Mensch mit diesem Namen wieder an der Spitze Libyens stehen könnte.

Nachfolger aus der Gaddafi-Familie

Gaddafis zweiter Sohn, der sich seit seiner Jugend für Politik interessierte, galt als Kronprinz. Dafür gab es mehrere Voraussetzungen.

Saif al-Islam bekam seine Ausbildung in Europa. Der Doktorgrad (Ph.D.) wurde ihm an der London School of Economics and Political Science (LSE) verliehen. Im Alter von 20 Jahren wurde er von seinem Vater zu Verhandlungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten hinzugezogen.

Gaddafis Sohn nahm auch an Verhandlungen mit westlichen Ländern teil. Er war außerdem beteiligt, als 2003 die Handelsbeziehungen zwischen Libyen und Großbritannien wiederhergestellt wurden. Er leitete die libysche Investitionsverwaltung. Nach dem Staatsstreich wurde ihm die Aneignung von zehn Milliarden Euro vorgeworfen.

Vor dem Krieg kritisierte er oft seinen Vater, nicht in privaten Gesprächen, sondern öffentlich – via den eigenen TV-Sender „Libya TV“ und einige Zeitschriften. So stand er dem Beschluss seines Vaters, 2004 das Atomwaffenprogramm aufzugeben, negativ gegenüber. Meinungsverschiedenheiten bei mehreren Fragen führten dazu, dass er 2008 offiziell seinen Ausstieg aus der Politik verkündete.

Die Streitigkeiten dauerten direkt bis zum Ausbruch des „arabischen Frühlings“ an, der sich in einen Zusammenstoß zwischen Anhängern und Gegnern des Gaddafi-Regimes verwandelte. Saif al-Islam unterstützte dabei vollständig seinen Vater.

Mit Saif al-Islam ist auch ein großer politischer Skandal in Europa verbunden. Er war er, der mitteilte, dass Muammar al-Gaddafi die Wahlkampagne von Nicolas Sarkozy finanzierte, der 2007 bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich gewann. Said al-Islam konnte Sarkozy die Bombenangriffe Frankreichs gegen Libyen nicht verzeihen. Ihm zufolge versuchte Sarkozy mit der Vernichtung der Dschamahirija die „Spuren zu verwischen“.

Nach dem Sturz des Regimes wurde Gaddafis Sohn wegen gewaltsamer Unterdrückung der Antiregierungsdemonstrationen angeklagt, doch er schaffte es, sich im Süden des Landes zu verstecken. Einen Monat nach dem grausamen Mord an Gaddafi wurde Saif al-Islam gefasst. 2015 wurde er von einem Gericht in Tripolis wegen Verbrechen gegen das Volk Libyens zum Tode verurteilt. Allerdings wurde das Strafurteil nicht vollzogen.

Im vergangenen Jahr wurde Gaddafis Sohn im Zuge einer Amnestie freigelassen. „Ich bin am Leben, frei und setze meinen Widerstand fort! Ich will bis zum Ende Widerstand leisten und mich rächen“, sagte Saif al-Islam. Zudem teilte er mit, er sei bereit, in die große Politik zurückzukehren.

sputniknews

 


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