Umso seltsamer war es, zur Consumer Electronics Show (CES) nach Las Vegas zu fahren, eine der inzwischen größten Tech-Konferenzen der Welt. Vegas, Baby, das ist die Welt des leichten Geldverdienens und der schwer Spielsüchtigen, der Dauerbespaßung, wo die Qualität eines Hotels am Alter der Kellnerinnen beurteilt wird.
Ich erinnerte mich, wie ich meinen Vater im Alter von Fünf einmal fragte, warum in der Autowerbung immer all die halbnackten Frauen auftauchen. „Die Männer denken, wenn sie das Auto kaufen, bekommen sie die blonde Dame mit dazu“, antwortete mein Vater. Ein ziemlich gutes Geschäft, dachte ich.
Andere denken das offenbar auch. Auf der CES waren halbnackte Frauen allgegenwärtig. Sie präsentierten selbstfahrende Autos oder Virtual Reality-Brillen, Roboter und Smartwatches. Einige Firmen verschiffen tausende Geräte pro Monat. Ich frage mich, wie sie das mit den zugehörigen Frauen hinkriegen.
Was ich damit sagen will, ist dies: Vielleicht wird uns die politische Korrektheit bald wahnsinnig machen. Und vielleicht ist es lächerlich zu denken, die Zahl der weiblichen Teilnehmerinnen ist das entscheidende Kriterium für eine Tech-Konferenz. Aber ganz sicher brauchen wir mehr Frauen auf der Bühne als – sagen wir zum Beispiel: daneben.
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