Brasiliens neuer ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro hat sich offen für eine Militärbasis der USA in seinem Land gezeigt. "Wer weiß, ob wir diese Frage nicht in Zukunft diskutieren müssen, abhängig davon, was passiert in der Welt", sagte er in einem TV-Interview auf eine entsprechende Frage. Dass Russland im benachbarten Venezuela den linksgerichteten Präsidenten Nicolas Maduro unterstütze, sei eine besorgniserregende Entwicklung und habe zu Spannungen in der Region geführt. Bolsonaro, der das Präsidentenamt am Dienstag übernommen hat, bekräftigte, dass Brasilien in Südamerika eine Vormachtstellung beanspruche.
Der frühere Militär-Hauptmann und Nationalist Bolsonaro, der mit frauenverachtenden, rassistischen und homophoben Äußerungen für Empörung gesorgt hat, läutet nach drei Jahrzehnten linksorientierter Regierungen in Brasilien eine neue Ära ein. Er ist ein bekennender Fan von US-Präsident Donald Trump und setzt auf eine Annäherung zu den USA. Die sozialistische Vorgängerregierung hatte dagegen auf enge Beziehungen zwischen den Ländern Südamerikas gesetzt und war einige Male mit den USA aneinandergeraten.
Bolsonaros Sicherheitsberater Augusto Heleno bekräftigte, dass Brasilien wie die USA die Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlagern wolle. Logistische Gründe behinderten den Umzug allerdings. "Es gibt den klaren Wunsch, dass das passiert, aber es gibt noch keine Entscheidung über ein Datum", sagte Heleno. Die Verlagerung der Botschaft nach Jerusalem wird von Kritikern als Parteinahme für Israel im Nahostkonflikt gesehen, weil die Palästinenser Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates beanspruchen. In Brasilien ist die mächtige Agrarindustrie gegen die Verlagerung. Sie befürchtet, dass der Schritt arabische Kunden verärgern könnte, die jedes Jahr von Brasilien Fleisch für Millionen Dollar kaufen, das nach islamischem Ritus geschlachtet worden ist.
Quelle: n-tv.de
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