Eigentlich wollten die beiden Mitarbeiter des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei nur Neujahrsgrüße versenden. In dem Tweet vom 31. Dezember 2018 heißt es: "Frohes #2019 von uns allen bei Huawei. Unser Vorsatz dieses Jahr ist es, euch noch mehr Gründe zu geben, euch mit denen zu verbinden, die euch am Herzen liegen." Problematisch daran war nicht die Nachricht an sich, sondern der Hinweis darunter, der automatisch eingeblendet wurde: "via Twitter for iPhone". Der für Huawei peinliche Tweet wurde zwar schnell entfernt, aber Screenshots machten in den sozialen Medien die Runde und sorgten für Hohn und Spott.
Die PR-Panne trifft das chinesische Unternehmen in einer ohnehin angespannten Lage. Erst kürzlich war auf Drängen der US-Behörden eine Huawei-Chefin in Kanada verhaftet worden, weil der chinesische Smartphone-Hersteller angeblich gegen Iran-Sanktionen verstoßen hat.
Huawei leitete wegen des Fauxpas' nun eine Untersuchung ein. In einem internen Memo vom 3. Januar 2019 heißt es von Kommunikationschefin und Vorstandmitglied Chen Lifang: "Der Vorfall hat der Marke Huawei Schaden zugefügt." Huawei verweist bei dem Fehler auf Verfahrensunregelmäßigkeiten und mangelnde Managementaufsicht.
Gehalt von Huawei-Mitarbeiter eingefroren
Entstanden war die Panne wohl, als der ausgelagerte Social-Media-Dienstleister Sapient beim Versuch den Tweet von einem festinstallierten Computer zu versenden, "VPN-Probleme" hatte. Mitarbeiter benötigen ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN), um die Sperre zu umgehen, mit der Peking den Zugang zu sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Google blockiert.
Für die beiden Mitarbeiter des Unternehmens hat der Tweet nun Folgen. Laut Angaben von Reuters wurden sie einen Rang herabgestuft und ihr monatliches Gehalt um rund 5.000 Yuan gesenkt - umgerechnet etwa 728, 27 US-Dollar. Das Gehalt von einem der beiden Huawei-Mitarbeiter - dem Digital Marketing Director - soll zudem für 12 Monate eingefroren werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Verwendung eines Apple-Geräts für Furore sorgt. Im vergangenen Jahr hatte Hu Xijin, der Chefredakteur der regimetreuen Zeitung "Global Times" ein iPhone benutzt, um seine Unterstützung gegenüber dem chinesischen Smartphone-Hersteller und heimischen Konkurrenten ZTE zum Ausruck zu bringen. Er kam mit einem Tadel davon.
Quelle: n-tv.de
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