Dänemark plant neun neue Inseln vor Kopenhagen

  07 Januar 2019    Gelesen: 819
Dänemark plant neun neue Inseln vor Kopenhagen

Was tun, wenn in einer extrem dicht besiedelten Stadt für neue Industrie kein Platz mehr ist? Einfach neuen schaffen, sagt man sich in Dänemark.

Kopenhagen hat sich entwickelt in den vergangenen Jahren: Fabriken sind schicken Büros gewichen, Radwege und die Metro wurden ausgebaut, die Stadt wurde spätestens mit dem Uno-Klimagipfel 2009 zur Ökohauptstadt Europas.

Doch nun soll es auch nahe dem Zentrum wieder mehr Platz für produzierendes Gewerbe geben - auf neun neuen künstlichen Inseln.

"Alle wollen Stadtentwicklung, aber kaum jemand will Wirtschaftsentwicklung", begrüßte der liberale dänische Finanz- und Innenminister Simon Emil Amnitzbøll-Bille bei einem Pressegespräch im Kopenhagener Vorort Avedøre an der Ostsee die Pläne. Ex-Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen, heute Chef der Arbeitgebervereinigung Dansk Erhverv, sprach dem Sender TV2 zufolge bereits von einem "europäischen Silicon Valley".

Geschützt in der Køge-Bucht soll, so Bürgermeisterin Helle Moesgaard Adelborg, in der dortigen Kommune Hvidovre "Dänemarks Wachstumsmotor" entstehen, per Fahrrad von Kopenhagen aus erreichbar. Die Dimensionen sind gigantisch: Geplant ist eine aufgeschüttete Fläche von 3,1 Millionen Quadratmetern und 17 Kilometern Küstenlinie, mit Platz für 380 Firmen.

"Ich freue mich sehr über die Projektpläne", sagte der konservative Wirtschaftsminister Rasmus Jarlov. "Unser Fokus liegt häufig auf den hochtechnologischen Arbeitsplätzen und Bürostellen, aber es gibt ebenso noch einen Bedarf dafür, dass die Waren, die wir im Alltag brauchen, auch produziert werden."

Eine der Inseln soll unter dem Motto GreenTech Island angelegt werden und auch Energie für die Hauptstadt liefern sowie das Abwasser der Kopenhagener reinigen.

Bereits ab den Sechzigerjahren entstand im Süden Kopenhagens Dänemarks größtes Gewerbegebiet, verkehrsgünstig nahe der Autobahn, dem Flughafen in Kastrup und der Querung über den Öresund nach Schweden gelegen. Für die Brücke nach Malmö wurde in den Neunzigerjahren bereits eigens die Insel Peberholm in die Meerenge gesetzt.

spiegel


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