Das Thema: das historische Referendum im Jahr 2016, bei dem eine Mehrheit der Briten für den EU-Austritt stimmte.
Eine der Hauptrollen in „Brexit – The Uncivil War“ spielt Benedict Cumberbatch: Er verkörpert den damaligen Leiter der Pro-Brexit-Kampagne „Vote Leave“, Dominic Cummings – den der frühere Premier David Cameron nach den Worten unseres Großbritannien-Korrespondenten Friedbert Meurer einmal als „Karriere-Soziopathen“ bezeichnet habe.
Meurer hat den Film gestern Abend gesehen und berichtet, Cummings habe im Gegensatz zu Cameron gespürt, dass sich „tief unten“ im Vereinigten Königreich etwas zusammengebraut habe, „ein Ächzen und Stöhnen“. Cummings sei eine Art Mastermind der Brexit-Kampagne gewesen, genial und maßlos in der Selbstüberschätzung. Im Deutschlandfunk Kultur sagte Meurer noch, der Film sei gut recherchiert und schlage sich auf keine der beiden Seiten in der Brexit-Debatte.
„The Guardian“ ist nicht sehr angetan von dem Film und titelt „superficial, irresponsible TV“, also oberflächliches, unverantwortliches Fernsehen. Zitat: „In einer Ära von Desinformation war es die Pflicht der Macher dieses Cumberbatch-Referendum-Dramas, nicht noch zum Chaos beizutragen. Sie hatten damit keinen Erfolg. Die Boulevardzeitung „The Sun“ schreibt, „The Uncivil War“ haben das Land ein weiteres Mal geteilt. Der „Mirror“ wiederum macht die Realitätsprobe und fragt, ob diese oder jene Szene im Film tatsächlich so geschehen sei. Beispiel: Haben am Tag nach dem Referendum tatsächlich Radfahrer vor dem Haus von Boris Johnson demonstriert? Antwort: „They did.“ Haben sie.
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