SPD will Beamte und Privatversicherte in gesetzliche Versicherung holen

  17 Januar 2019    Gelesen: 1152
SPD will Beamte und Privatversicherte in gesetzliche Versicherung holen

Damit die Beiträge für die Pflegeversicherung nicht noch weiter steigen, will die SPD Beamte und Privatversicherte in die gesetzliche Pflegeversicherung holen. CDU-Gesundheitsminister Spahn denkt dagegen über eine Steuerfinanzierung nach.

2017 waren 3,3 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen, 2045 sollen es dem Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos zufolge fünf Millionen Menschen sein. Um die absehbar stark steigenden Kosten zu decken, will die SPD Beamte und Privatversicherte in die Pflegeversicherung holen. Der SPD-Vizefraktionschef Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Diese Gruppen profitieren vom Pflegesystem, zahlen aber zum Teile deutlich niedrigere Beiträge."

"Wir werden die steigenden Kosten in der Pflege auf Dauer nur finanzieren können, wenn auch Beamte und Privatversicherte in Zukunft Beiträge in die gesetzliche Pflegeversicherung einzahlen", sagte der Gesundheitsexperte. "Wir brauchen eine Bürgerversicherung in der Pflege."

Steuergeld für Pflegeversicherung?

Der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV) hat dagegen einen steuerfinanzierten Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung verlangt. Bislang wird diese nur aus Beiträgen finanziert.

Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Beitragssatz der Pflegeversicherung bis zum Jahr 2045 von derzeit 3,05 auf 4,25 Prozent steigen könnte. Bereits zu Jahresanfang war der Beitragssatz um 0,5 Prozentpunkte angehoben worden.

Die Chancen für einen solchen Systemwechsel stiegen mit jedem Jahr. "Allein deshalb, weil sich immer mehr Beamte und Selbstständige mit kleinen Einkommen die steigenden Beiträge für die private Pflegeversicherung im Alter nicht mehr leisten können."

spiegel


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