Peugeot 308 - bei Gebrauchtwagen auf Rückrufe achten

  19 Januar 2019    Gelesen: 1061
 Peugeot 308 - bei Gebrauchtwagen auf Rückrufe achten

Bis zu sieben Sitze, auf Wunsch Ausstattungsluxus und flotte Motoren: der kompakte Peugeot 308 bietet in vier Karosserievarianten durchaus Besonderes. Nicht allerdings in Sachen Qualität. Hier sollten Käufer sehr genau auf einige Schwachstellen schauen.

Es muss nicht immer ein Golf, Astra oder Focus sein. Auch ein gebrauchter Peugeot 308 der ersten Generation, die von 2007 bis 2015 zu haben war, kann in der Kompaktklasse überzeugen. Käufer sollten jedoch die Schwachstellen kennen, die bei der Hauptuntersuchung immer wieder zu Tage treten.

Prägnanteste äußere Merkmale beim 308 sind der Haifischmaul-Kühlergrill, die stark modellierte Motorhauben-Nase und das leicht stufige Heck der Limousinen. Trotz der gestalterischen Extravaganz ist der Peugeot ein Kompaktauto im besten Sinne, bietet gute Platzverhältnisse bei handlichen Abmessungen, fährt sicher, komfortabel und auf Wunsch sogar schnell. Besonders beliebt ist der sehr geräumige Kombi "SW", der sogar als Siebensitzer zu haben war. Herausnehmbare Sessel im Fond und das optionale Panoramaglasdach sind weitere Spezialitäten des Franzosen. Als vierte Karosserievariante gab es seinerzeit ein viersitziges Cabrio in Form des 308 CC mit dem damals beliebten Stahl-Klappdach. Technisch eng verwandt ist auch das seinerzeit als französischer TT gehandelte und eher selten angebotene Coupé RCZ.

Bitte keine Viergang-Automatik

Die Antriebspalette des 308 ist außergewöhnlich breit. Bei den Benzinern reicht das Angebot der 1,4 und 1,6 Liter großen Vierzylinder von 95 PS bis zu 200 PS im turbogeladenen GTi-Modell. Die Diesel sind 1,6 oder 2,0 Liter groß und decken ein Band von 90 PS bis 163 PS ab. Insgesamt hat der Interessent die Wahl zwischen 16 Motorvarianten. Bei den Getrieben ist das Portfolio kleiner, Automatik gibt es in der Regel nur für die stärkeren Motoren; neben einer immer noch zeitgemäßen Sechsgang-Box ist aber auch eine recht veraltete Viergang-Variante zu haben, die den Verbrauch enorm in die Höhe treibt. Gewöhnungsbedürftig ist das automatisierte Schaltgetriebe vor allem wegen der spürbaren Zugkraftunterbrechung, also einem deutlichen Ruckeln bei den Schaltvorgängen. Probleme machen vor allem der 1.6 HDI, der für Turboladerschäden bekannt ist und die Nockenwellensensoren bei den Benzinern. Beim TÜV fallen außerdem viele 308 durch Ölverlust und nicht bestandene Abgasuntersuchungen auf.

Wie seinerzeit üblich wurden die Basismodelle von 308 Limousine und Kombi noch ohne Klimaanlage angeboten. Allein aus diesem Grund sollte man mindestens zum zweithöchsten Niveau ("Tendance") greifen. Das Cabrio war in allen Varianten deutlich besser ausgestattet, so dass auch die Varianten ohne zugekaufte Extras attraktiv sind. Ungewöhnlich ist die Nackenheizung "Airwave", die das Offenfahren bei mäßigen Außentemperaturen komfortabler machen soll. Für alle Varianten gibt es zudem eine Volllederausstattung und Xenonlicht – in dieser Klasse nicht immer üblich. Immer an Bord waren sieben Airbags – inklusive Luftkissen fürs Knie – und ein ESP. Beim Euro-NCAP-Crashtest schaffte es der 308 im Jahr 2009 auf fünf Sterne.

Auf Rückrufe achten

Neuwagenkäufer dürften sich über die Rekordzahl von Rückrufen beim 308 geärgert haben, Gebrauchtwageninteressenten können das locker sehen, sollten aber die jeweilige Teilnahme überprüfen. Unter anderem ging es um den Hauptbremszylinder und eine undichte Dieselleitung. Dazu kommen die erwähnten Probleme mit den Motoren, bei der Hauptuntersuchung fallen außerdem viele 308 mit schlechten Bremsen auf. Insgesamt gibt der Franzose im aktuellen TÜV-Report nur ein mittelmäßiges Bild ab. Immerhin wurden die Probleme des Vorgängers mit labilen Lenkgelenken offenbar behoben.

Fazit:  Der Peugeot 308 ist ein gelungener Kompaktwagen, vor allem der sehr geräumige Kombi mit seiner optionalen dritten Sitzreihe ist eine Empfehlung wert. Käufer sollten sich ihr Wunschauto jedoch genau anschauen, damit nicht überraschende Reparaturen die Kosten in die Höhe treiben. In der Anschaffung ist der Franzose aufgrund seines mittelmäßigen Rufs bei der Qualität und des fortgeschrittenen Alters vergleichsweise günstig, denn er startet bereits ab zirka 2000 Euro.

Quelle: n-tv.de


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