Papst Franziskus hat beim Weltjugendtag in Panama an die Gläubigen appelliert, Brücken statt Mauern zu bauen. Er verurteilte "diese Erbauer von Mauern, die, indem sie Angst säen, Menschen zu spalten versuchen".
Der Papst hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen Abschottung ausgesprochen und sich auch in die von US-Präsident Donald Trump forcierte Debatte über den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko eingeschaltet. Bei seiner Mexiko-Reise 2016 sagte Franziskus: "Eine Person, die daran denkt, Mauern anstatt Brücken zu bauen, ist nicht christlich."
In Panama sagte er nun: "Mit euren Gesten und eurem Verhalten, mit euren Blicken, mit den Wünschen und vor allem mit der Sensibilität, die ihr habt, widerlegt und entschärft ihr all jene Reden, die darauf bedacht sind, Spaltung hervorzurufen und die mit aller Kraft diejenigen ausschließen und vertreiben wollen, die 'nicht wie wir sind'."
Den Veranstaltern des Weltjugendtags zufolge nahmen an der Feier am Küstenstreifen von Panama-Stadt rund 250.000 junge Menschen teil - viele von ihnen als einfache Besucher. Eine offizielle Akkreditierung als Pilger hätten nur 85.884 Menschen abgeholt. Aus Deutschland sind 2300 Wallfahrer vor Ort.
Noch am Dienstag hatte es nach offiziellen Angaben geheißen, mehr als 100.000 Wallfahrer hätten sich insgesamt für das Fest registriert. Ende vergangener Woche hatte der Vatikan sogar noch mitgeteilt, es würden 150.000 Pilger erwartet - einige Wochen davor war gar von mehr als 200.000 teilnehmenden Pilgern die Rede gewesen.
Weltjugendtage finden alle zwei bis drei Jahre statt. An wechselnden Orten kommen zu diesem Anlass katholische Jugendliche aus aller Welt zusammen, um ihren Glauben zu feiern. Der jetzige Weltjugendtag in Panama-Stadt dauert bis zum Sonntag und ist nach den Veranstaltungen in Buenos Aires (1987) und Rio de Janeiro (2013) der dritte in Lateinamerika.
Am Freitag erwartet den Pontifex ein ruhigeres Programm: Franziskus will sich um 16.30 Uhr MEZ mit jugendlichen Straftätern treffen und Häftlingen auch die Beichte abnehmen. Später will sich Franziskus mit jungen Gläubigen auf einen Kreuzweg begeben.
spiegel
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