Stimmungstief im Handel: Deutsche Exporteure kriegen „Sorgenfalten zu Jahresbeginn”

  28 Januar 2019    Gelesen: 844
Stimmungstief im Handel: Deutsche Exporteure kriegen „Sorgenfalten zu Jahresbeginn”

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist angesichts der weltweiten Handelskonflikte und des Brexit-Hickhacks so schlecht wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Dies teilte am Montagmorgen die Agentur Reuters unter Verweis auf das Münchner Ifo-Institut mit.

Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie fiel demnach im Januar um 2,8 auf 5,9 Punkte und damit den vierten Monat in Folge.

„Die deutsche Industrie startet mit Sorgenfalten in das neue Jahr”, zitiert Reuters den Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die Unternehmen der Autobranche schätzten ihre Aussichten merklich schlechter ein, so das Ifo-Institut unter Berufung auf seine Umfrage unter 2300 Betrieben. Gleiches gelte auch für die chemische Industrie.

„Kaum noch Zuwächse bei den Exporten erwarten zwei andere wichtige Schlüsselindustrien: die Elektrobranche und der Maschinenbau”, so Fuest weiter.

Mit einem Anstieg rechnen hingegen die Nahrungsmittelindustrie sowie die Papierhersteller. Von steigenden Auslandsumsätzen geht auch die Pharmabranche aus.

Ökonomen erklären die schlechte Stimmung mit den gestiegenen Risiken für die exportabhängige deutsche Wirtschaft. Die Bedingungen für den in zwei Monaten geplanten EU-Austritt Großbritanniens sind noch immer unklar, in Frankreich laufen die „Gelbwesten” Sturm, China macht die Konjunkturabkühlung zu schaffen, und in den USA herrschte wochenlang Stillstand in der Verwaltung.

Zuvor war berichtet worden, dass deutsche Ökonomen für das Land ein schwaches Konjunkturjahr 2019 vorausgesagt hatten. Sowohl das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) als auch die Commerzbank-Volkswirte sind demnach der Meinung, dass das Jahr 2019 für die deutsche Wirtschaft sehr schwach ausfallen wird. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dann nur noch um 1,2 Prozent wachsen und damit so langsam wie seit 2013 nicht mehr, so die Agentur Reuters am 3. Dezember unter Verweis auf Experten der beiden Institute.

2017 hatte es noch für 2,2 Prozent gereicht, für das dem Ende zugehende Jahr werden 1,5 Prozent erwartet. Die Bundesregierung rechnet sowohl für dieses als auch für nächstes Jahr mit 1,8 Prozent.

sputniknews


Tags:


Newsticker