Das Video soll das Einkaufszentrum „Gorodok (dt.: Städtchen) Gallery“ auf dem Bandera-Prospekt im Kiewer Zentrum zeigen. Auf der zentralen LED-beleuchteten Treppe prangt auf einem roten Feld ein schwarzes faschistisches Hakenkreuz in einer weißen Raute.
Die Menschen laufen vorbei, ein Mann mit einem Kind am Arm kommt die Treppe hinunter, ein Mädchen springt ebenfalls runter und rennt in Richtung Kamera.
Dabei empört sich niemand, keiner ruft die Polizei an, geht nicht zu der Administration und verlangt nicht, das Nazi-Symbol zu entfernen, das übrigens durch die geltende ukrainische Gesetzgebung verboten ist.
Am selben Abend waren laut Dolinski ukrainische Nationalisten mit einem Fackelmarsch durch Kiew gezogen.
Die Verwaltung des Einkaufszentrums hat sich erst nach zwei Tagen, nachdem das Netz auf den Fall aufmerksam geworden war, via Facebook entschuldigt und erklärt, es habe einen Hackerangriff auf die LED-beleuchtete Treppe gegeben.
„Wir möchten uns für die Situation mit der LED-beleuchteten Treppe entschuldigen, die an diesem Wochenende in unserem Einkaufszentrum eingetreten war. Unser Computersystem war einem Hackerangriff ausgesetzt. Leider sind wir nicht die ersten, die von den Handlungen der Täter betroffen sind. Die Verwaltung und das Personal haben nichts mit der Information zu tun, die auf der LED-beleuchteten Treppe platziert wurde, und unterstützen auf keinen Fall solche Aktionen“, heißt es in einem Facebook-Beitrag.
In der ukrainischen Hauptstadt wurden vor einigen Jahren mehrere Straßen zu Ehren von Nationalisten umbenannt. So heißt der Moskauer Prospekt in Kiew jetzt Stepan-Bandera-Prospekt.
Die beiden ukrainischen Nationalistenorganisationen OUN, zu deren Führungskadern auch Stepan Bandera gehörte, und UPA (beide in Russland verboten) hatten im Zweiten Weltkrieg in der Westukraine auf der Seite der Wehrmacht gegen die Sowjetarmee und andere Staaten der Anti-Hitler-Koalition gekämpft. Im Sommer 1943 verübten die Nationalisten ein Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien.
sputniknews
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