Unter dem Eindruck des blutigen Selbstmordanschlags in Istanbul unweit des Touristen-Hotspots Sultanahmet-Platz, bei dem zehn meist deutsche Touristen getötet und weitere 15 Menschen verletzt wurden, hat der türkische Staat umfassende Operationen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in der Türkei, in Syrien sowie im Irak eingeleitet.
Ein Video von den ersten Momenten nach dem Istanbuler Selbstmordanschlag in Viertel Sultanahmet:
Während Sicherheitskräfte zahlreiche IS-Mitglieder in der Türkei selbst festnahmen, darunter einige aus Russland stammende, haben türkische Panzerhaubitzen und Kampfjets „rund 500 IS-Ziele im Irak und Syrien bombardiert“, sagte Davutoğlu. Der Regierungschef betonte zudem, dass die Türkei ihre Anstrengungen im Anti-Terrorkampf massiv hochfahren werde.
Den Zerwürfnissen mit Russland seit dem Abschuss des russischen Bombers Su-24 im vergangenen November wegen dürfte die türkische Luftwaffe in Syrien selbst nicht eingegriffen haben, da zu befürchten wäre, dass es zu Zusammenstößen mit der russischen Einsatzgruppe im Bürgerkriegsland käme. Stattdessen wurden die Panzerhaubitzen vom Typ Firtina T-155 zum Einsatz gekommen sein, welche eine Reichweite von mehr als 40 Kilometer haben.
Der Premier bemerkte, dass sich der Anschlag in Istanbul zu einer Reihe von Anschlägen hinzugeselle, die vom internationalen Terrorismus in Paris, London, New York und anderen Weltstädten durchgeführt wurden.
Ebenso zähle der Angriff der umstrittenen PKK-Organisation auf ein Polizeihauptquartier in der südöstlichen Provinz Diyarbakir, bei dem fünf Zivilisten ums Leben kamen und ein Polizist starb sowie 39 weitere Menschen verletzt wurden, zum Netzwerk dieser menschenverachtenden Terrorpaten, die nicht davor scheuen, Ziele und Interessen auch mit Bombenangriffen im Stile der al-Qaida oder des „Islamischen Staates“ durchzusetzen.
„Der Terror nahm die Menschlichkeit ein weiteres Mal ins Visier“, schloss Davutoğlu und schwor, dass die Türkei ihren Anti-Terrorkampf unnachgiebig weiter führen werde.
Unterdessen haben moderate syrische Rebellen und Turkmenen-Milizen am vergangenen Wochenende eine Großoffensive gegen den IS östlich der syrischen Grenzstadt Azez gestartet. Inzwischen haben es die Rebellen vermocht, mehrere Dörfer aus dem Griff des IS zu befreien. Am Donnerstag berichtete die Nachrichtenagentur Cihan, dass turkmenische Kämpfer zwei weitere Dörfer einnehmen konnten.
Das jüngste Video der Turkmenen-Brigade Sultan Murat aus Nord-Aleppo gegen den IS:
Die Nachrichtenagentur meldete, dass die Turkmenen laut lokalen Quellen in Kämpfe mit der Terrormiliz verwickelt wurden, nachdem sie die Dörfer Karaköprü, Karamezere und Haraba befreit hatten. Kämpfe halten in den Dörfern Miridin und Halfeti an, welche ebenfalls von den Rebellen erobert wurden.
Eine weitere Video-Dokumentation der Sultan Murat-Brigade selbst:
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