Das Dokument ist Assange bereits im September vergangenen Jahres ausgehändigt worden, so die Meldung. Sein letzter australischer Reisepass war vor einigen Jahren ungültig geworden. An die Öffentlichkeit gelangte diese Nachricht jedoch erst am Donnerstag.
Das australische Außenministerium hatte bei einer Anhörung durch den australischen Senat bestätigt, dass dem Antrag von Assange aus dem Jahr 2018 auf einen neuen Reisepass stattgegeben worden sei.
Für Assange, der längere Zeit ohne Ausweisdokument verblieben war, ist der neue Reisepass möglicherweise ein wichtiger Schritt von der ecuadorianischen Botschaft in London zurück in sein Heimatland Australien.
Der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks sitzt seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London fest, wo er Zuflucht suchte, nachdem er in Großbritannien alle Rechtsmittel gegen einen Antrag Schwedens auf seine Auslieferung ausgeschöpft hatte. 2010 wurden dem Whistleblower in Schweden Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vorgeworfen. 2017 hatte die schwedische Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass die Ermittlungen gegen Assange in dem Vergewaltigungsfall eingestellt worden seien.
Dem Australier droht beim Verlassen der Botschaft jedoch eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten, da im November des Vorjahres durch eine Panne beim US-Justizministerium bekannt geworden war, dass die USA weiterhin beabsichtigen würden, Assange wegen den Enthüllungen von WikiLeaks anzuklagen.
WikiLeaks sind 2010 zigtausende interne Dokumente der US-Armee und von US-Behörden zugespielt und von der Enthüllungsplattform veröffentlicht worden. Diese Dokumente betrafen unter anderem die Kriege der USA in Afghanistan und im Irak.
Auch wenn der nun ausgestellte Reisepass es Julian Assange theoretisch ermöglicht, nach Australien zurückzukehren, so ist doch zu bezweifeln, dass er die ecuadorianische Botschaft in London ohne Behinderungen seitens der britischen Strafverfolgungsbehörden verlassen kann.
sputniknews
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