Trump will Kelly Craft zur Uno-Botschafterin machen

  23 Februar 2019    Gelesen: 815
Trump will Kelly Craft zur Uno-Botschafterin machen

Sie ist Klimawandel-Skeptikerin und derzeit US-Botschafterin in Kanada: Kelly Knight Craft, 56, soll laut Präsident Trump die oberste Diplomatin der USA bei den Vereinten Nationen werden.

Die künftige Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen (Uno) soll die Diplomatin Kelly Knight Craft werden. Dies teilte US-Präsident Donald Trump über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die 56-Jährige aus dem Bundesstaat Kentucky ist bislang US-Botschafterin in Kanada. Der Ernennung muss nun noch der Senat zustimmen.

"Kelly hat einen herausragenden Job als Repräsentantin unseres Landes gemacht, und ich habe keinen Zweifel, dass unser Land unter ihrer Führung auf höchstem Niveau repräsentiert wird", erklärte Trump. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen gegeben, wonach der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, für das Amt infrage kam.

US-Außenminister Mike Pompeo begrüßte die Entscheidung des Präsidenten. Er lobte Craft als "herausragende Anwältin" für die Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen der Vereinigten Staaten in Kanada. Sie sei "extrem gut qualifiziert", um diese Arbeit bei der Uno fortzusetzen.

Craft war vor ihrer Zeit als US-Botschafterin in Kanada Unternehmerin im US-Bundesstaat Kentucky. Ihre Diplomatenkarriere hatte unter dem früheren Präsidenten George W. Bush begonnen, der sie in die US-Delegation bei den Vereinten Nationen berief. Sie vertrat Washington bei Uno-Versammlungen.

Für Aufsehen sorgte Craft 2017 mit geäußerten Zweifeln an der Existenz des Klimawandels. In einem Interview des kanadischen Senders CBC war sie gefragt worden, ob sie an das Phänomen glaube. Sie entgegnete daraufhin: "Ich glaube, es gibt Wissenschaftler auf beiden Seiten, die richtig liegen".

Trumps Kandidatin ist mit Joe Craft verheiratet, der mit dem Grubenbetreiber Alliance Resource Partners den nach eigenen Angaben zweitgrößten Kohle-Produzenten im Osten der USA leitet. Dem Magazin "Forbes" zufolge besaß Craft im Jahr 2012 ein Vermögen von geschätzt 1,4 Milliarden Dollar (nach heutigem Wechselkurs 1,2 Milliarden Euro).

Beide sind Spender der Republikaner. Im Wahlkampf 2016 unterstützte das Ehepaar Kandidaten der Konservativen nach einem Bericht der "Washington Post" mit rund 1,5 Millionen Dollar (1,3 Millionen Euro). Für die Feierlichkeiten anlässlich der Amtseinführung Trumps im Januar 2017 steuerte Joe Craft nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Open Secrets eine Million Dollar bei.

Trump hatte ursprünglich die Außenamtssprecherin Heather Nauert für den Posten bei den Vereinten Nationen in New York ernannt. Nauert verzichtete jedoch am vergangenen Samstag überraschend auf das Amt. Sie begründete dies damit, dass die zwei Monate seit ihrer Nominierung für ihre Familie eine Strapaze gewesen seien.

Mehrere US-Medien berichteten allerdings, Grund für Nauerts Rückzug sei, dass sie vor Jahren eine Frau als Kindermädchen beschäftigt hatte, die keine US-Arbeitserlaubnis gehabt habe. Aus Angst vor Komplikationen im Nominierungsprozess wegen dieses Falls habe Nauert entschieden, sich selbst aus dem Rennen zu nehmen.

Die Opposition hatte Nauert mangelnde außenpolitische Erfahrung vorgeworfen. Sie arbeitete früher als Moderatorin beim konservativen und Trump überaus wohlgesonnenen Fernsehsender Fox News.

Der Posten des US-Botschafters bei der Uno ist seit dem Jahreswechsel vakant. Die bisherige Botschafterin Nikki Haley war freiwillig aus dem Amt geschieden.

spiegel


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