Bundesbürger rüsten massiv auf – neuer Rekord verschollener Waffen

  27 Februar 2019    Gelesen: 594
  Bundesbürger rüsten massiv auf – neuer Rekord verschollener Waffen

Immer mehr Menschen in Deutschland rüsten sich mit Waffen aus. Die Zahl der sogenannten kleinen Waffenscheine soll sich derzeit auf 620.000 belaufen. Gleichzeitig verschwinden laut dem Innenministerium immer mehr Schusswaffen. Dies berichtet „Der Tagesspiegel“ am Mittwoch.

Die Zahl verschwundener privater Schusswaffen in Deutschland habe einen neuen Rekord erreicht: Ende Januar 2019 seien laut Nationalem Waffenregister 28.901 Schusswaffen nicht mehr auffindbar gewesen. Damit sei die Zahl der verschwundenen Waffen um knapp 18 Prozent innerhalb von zwölf Monaten gestiegen.

Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, die dem „Tagesspiegel“ vorliegt. Demnach seien die meisten der Waffen (22.978) als verloren und etwa ein Viertel (5923) als gestohlen gemeldet worden.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) habe gewarnt, jede verschwundene Waffe berge ein Risiko, bei einer Straftat eingesetzt zu werden. „Es wäre sicherlich naiv zu glauben, die entsprechenden Waffenbesitzer wären schusselig und hätten vergessen, wo sie ihre Waffen gelassen hätten“, sagte GdP-Chef Oliver Malchow. Unter anderem aufgrund von Personalengpässen sei aber nicht zu ermitteln, wo die Schusswaffen geblieben seien.

„Wenn Schusswaffen einfach verschwinden, müssen bei der Bundesregierung alle Alarmglocken klingen: Es handelt sich um Gegenstände, die potenziell tödlich sind“, sagte die Innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic.

Doch die Bundesbürger rüsten auf – auch die Zahl der sogenannten kleinen Waffenscheine sei stark gewachsen. Ihre Zahl ist nach Angaben der Bundesregierung im Zeitraum von Ende Januar 2018 bis Ende Januar 2019 von 565.000 auf knapp 620.000 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von knapp zehn Prozent.

Der Kleine Waffenschein war 2002 nach einem Amoklauf in Erfurt eingeführt worden. Er berechtigt zum Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen. Behörden stellen ihn gegen eine Gebühr aus. Sie überprüfen die Zuverlässigkeit und Eignung der Antragsteller, die zum Beispiel nicht drogen- oder alkoholabhängig sein dürfen.

sputniknews


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