Kinkel hatte im Kabinett von Bundeskanzler Kohl mehrere Posten inne. Von 1991 bis 1992 war er Justizminister. Nach dem Rücktritt von Außenminister Genscher 1992 übernahm er als dessen Nachfolger für sechs Jahre das Auswärtige Amt.
In seine Amtsjahre fielen der Völkermord in Ruanda und das Massaker an 8000 Bosniern in Srebrenica. Kinkel bekannte 2016 im Deutschlandfunk-Interview, dass er bis heute darunter leide, dass der Völkermord nicht verhindert wurde. „Es war auch mein Versagen.“
Kinkel war der erste deutsche Außenminister, der trotz des Widerstands aus China den Dalai Lama empfangen hatte.
Von 1993 bis 1995 war Kinkel zudem Bundesvorsitzender der FDP. Nach der Abwahl von Schwarz-Gelb saß er noch bis 2002 im Bundestag. Später arbeitete er als Anwalt.
Viele verschiedene Ämter
Der gebürtige Schwabe hatte seine berufliche Karriere als Beamter im Bundesinnenministerium begonnen. 1979 war er der erste Zivilist an der Spitze des Bundesnachrichtendienstes.
FDP-Chef Lindner würdigte seinen Parteifreund als „aufrechten und bescheidenen Mann mit Charakter“.
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