Der Waffenhandel nimmt demzufolge weiter zu. Im Zeitraum 2014 bis 2018 lag die Gesamtsumme der internationalen Großwaffenverkäufe um 7,8 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2009 bis 2013. Um bei den Berechnungen Sonderfaktoren zu glätten, nehmen die Sipri-Forscher jeweils Fünf-Jahres-Abschnitte unter die Lupe.
Die fünf größten Rüstungsexporteure blieben die USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China. Von 2014 bis 2018 standen sie allein für drei Viertel des weltweiten Waffenhandels.
Auf die amerikanischen Exporte entfielen 36 Prozent des Rüstungshandels der Welt. Im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2009 und 2013 stiegen sie um 29 Prozent. Mindestens 98 Länder bezogen amerikanische Waffen.
Die Waffenausfuhren des zweitgrößten Exporteurs Russland sanken gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 bis 2013 um 17 Prozent. Russland lieferte seine Produktion in insgesamt 48 Länder, vor allem nach Indien, China und Algerien.
Deutschland steigerte seine Rüstungsausfuhren um 13 Prozent. Hauptabnehmer deutscher Waffen waren Südkorea, Griechenland und Israel. Zur Top-Exportregion wurde Asien und Ozeanien (30 Prozent), gefolgt von Europa (27 Prozent) und Nahost (25 Prozent). Schiffe, vor allem U-Boote, machten 52 Prozent deutscher Waffenexporte aus.
Laut der Sipri-Recherche wurden noch nie so viele Waffen in den Mittleren Osten geliefert wie im Berichtszeitraum 2014 bis 2018. Saudi-Arabien ist inzwischen zum weltweit größten Waffenbezieher aufgestiegen und hat Indien auf den zweiten Platz verdrängt. Auf dem dritten Platz in dieser Liste landete Ägypten.
Die Lieferungen großer Waffen nach Riad verdoppelten sich im Vergleich zu 2009 bis 2013 beinahe. Mit einem Anteil von 68 Prozent sind die USA der mit Abstand größte Rüstungslieferant für Saudi-Arabien, gefolgt von Großbritannien und Frankreich mit 16 beziehungsweise 4,3 Prozent.
Die Sipri-Forscher arbeiten mit einer eigenen Recheneinheit – dem Trend Indicator Values (TIV) – die aufgrund der Anzahl und der Art der exportierten Güter und deren geschätzter Produktionskosten berechnet wird. Das ermöglicht einen Vergleich zwischen Kriegsmaterialexporten verschiedener Länder.
Deutschland hatte im November 2018, nach der Tötung des regimekritischen Journalisten Dschamal Kaschoggi im Oktober im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul, sämtliche, darunter auch die genehmigten, Rüstungslieferungen nach Saudi-Arabien gestoppt. Das Ausfuhrverbot soll bis Ende März in Kraft bleiben.
sputniknews
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