Die Kritik des amerikanischen Botschafters Richard Grenell am Haushaltsplan von SPD-Finanzminister Olaf Scholz hat der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Carsten Schneider, scharf zurückgewiesen. "Herr Grenell ist ein diplomatischer Totalausfall", sagte Schneider.
Zuvor hatte Grenell kritisiert, dass sich Deutschland mit der Finanzplanung vom Nato-Ziel entferne, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. Der Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP soll laut Scholz Plänen zwar kurzfristig auf 1,37 Prozent steigen, mittelfristig aber wieder sinken. "Dass die Bundesregierung es auch nur in Erwägung zieht, ihre ohnehin schon inakzeptablen Beiträge zur militärischen Einsatzbereitschaft auch noch zu reduzieren, ist ein beunruhigendes Signal Deutschlands an seine 28 Nato-Verbündete", sagte Grenell.
Schneider sagte, der Botschafter pflege seit längerem einen zwischen engen Verbündeten nicht akzeptablen Umgangston und Stil. "Das alles erinnert eher an das Gehabe eines Flegels." Der Botschafter von US-Präsident Donald Trump wolle offenbar nicht anerkennen, dass Deutschland im Rahmen seiner Bündnisverpflichtungen, etwa in Afghanistan, einen großen Beitrag leiste. "Mit seinen wiederholten plumpen Provokationen schadet Herr Grenell den transatlantischen Beziehungen", sagte der SPD-Politiker.
spiegel
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