Britische Dienstleister schrumpfen erstmals seit Brexit-Referendum

  03 April 2019    Gelesen: 813
Britische Dienstleister schrumpfen erstmals seit Brexit-Referendum

London (Reuters) - Die in Großbritannien dominierenden Dienstleister haben angesichts des Brexit-Hickhacks erstmals seit annähernd drei Jahren den Rückwärtsgang eingelegt.

Der Einkaufsmanagerindex fiel im März um 2,4 auf 48,9 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer liegt damit erstmals seit Juli 2016 wieder unter der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Damals fiel es unmittelbar nach dem Referendum für einen EU-Abschied Großbritanniens unter diesen Wert.

“Es gab weit verbreitete Berichte, dass die innenpolitische Unsicherheit die Nachfrage eingeschränkt hat”, erklärte das Institut. “Die Kunden hoffen auf Klarheit über den Ausgang des Brexits, bevor sie sich für neue Projekte engagieren.” Damit deute sich ein Schrumpfen der Wirtschaft im zweiten Quartal an, sollte sich die Nachfrage nicht plötzlich wieder beleben. Danach sieht es nicht aus, denn die Aufträge fielen zuletzt drei Monate in Folge. Eine so lange Durststrecke gab es zuletzt 2009.

Die britische Wirtschaft schwächelt seit dem Brexit-Referendum 2016. Sie wuchs 2018 so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr, obwohl die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit über vier Jahrzehnten ist. Premierministerin Theresa May will die EU um eine weitere Verlängerung der Brexit-Frist bitten. Die Verschiebung - “so kurz wie möglich” - soll Gespräche mit der Opposition über ein gemeinsames Vorgehen ermöglichen, um einen harten Brexit zu vermeiden.


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