Der deutsche Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen und dem FC Barcelona ist der Gewinn der 26. spanischen Fußballmeisterschaft in der Primera Division praktisch nicht mehr zu nehmen. Barça gewann am späten Samstagabend vor 92.453 Zuschauern im Camp Nou das Topduell gegen den Tabellenzweiten Atlético Madrid mit 2:0 (0:0) und hat nach dem 31. Spieltag bei noch sieben ausstehenden Partien nun elf Punkte Vorsprung auf den Verfolger.
Luis Suarez in der 85. und Lionel Messi in der 86. Minute mit seinem 33. Saisontor entschieden die Partie mit einem Doppelschlag innerhalb von 103 Sekunden, nachdem die Gastgeber zwar drückend überlegen, aber immer wieder am starken Torhüter Jan Oblak und am Pfosten gescheitert waren. Dies spielte am Ende aber keine Rolle. Trainer Ernesto Valverde freute sich über "drei entscheidende Punkte". Daran hatte auch ter Stegen seinen Anteil. Bei den wenigen gefährlichen Vorstößen der Gäste präsentierte sich der ehemalige Mönchengladbacher souverän. "Wir haben nicht nur einen, sondern zwei Schritte nach vorne gemacht", sagte Suarez.
Atlético war nach einer Roten Karte für Diego Costa früh in Unterzahl geraten. Der Angreifer war nach einer knappen halben Stunde ausgerastet und hatte Schiedsrichter Jesus Gil Manzano beleidigt. Anlass war, dass der Unparteiische nach einem harten Einsteigen des Brasilianers Arthur nicht auf Freistoß für Atlético entschieden hatte. Daraufhin ging Costa den Schiedsrichter an, der eigentlich erst die Gelbe Karte zeigen wollte. Doch auch in Unterzahl hielt Madrid lange dagegen - bis der Suarez und Messi zuschlugen. Schon beim 4:4 beim FC Villarreal am Dienstag hatten die beiden mit Treffern kurz vor Schluss Barça den Punkt gerettet.
Katalanen träumen vom Triple
Nach dem fast sicheren Meistertitel träumt Barcelona vom dritten Triple der Klubgeschichte nach 2008/2009 und 2014/2015. Im Pokalfinale kommt es zum Duell mit dem FC Valencia, in der Champions League steht am kommenden Mittwoch das Viertelfinal-Hinspiel beim englischen Rekordmeister Manchester United an. Atlético war in der Königsklasse an Juventus Turin gescheitert, seit Samstag ist auch der nächste Titeltraum geplatzt.
"Ich habe den Schiedsrichter gefragt und er hat mir gesagt, dass Costa etwas zu ihm gesagt hat. Andere Spieler haben auch Dinge gesagt und wurden nicht hinausgestellt. Aber das rechtfertigt nicht, was Costa getan hat", sagte Trainer Diego Simeone. Costa ließ sich erst von Gegenspieler Gerard Pique besänftigen, der beim Gang vom Feld den Arm um ihn legte.
Den Rückstand auf den Stadtrivalen Atlético verkürzte Real Madrid auch dank des zuletzt kritisierten Toni Kroos auf zwei Punkte. Der deutsche Weltmeister von 2014 wurde beim 2:1 (0:1) gegen Außenseiter SD Eibar erst in der 77. Minute eingewechselt und bereitete gleich den Siegtreffer durch Karim Benzema (81.) vor. Im vierten Spiel mit Trainer Zinedine Zidane an der Seitenlinie war es der dritte Erfolg für Real.
Drei Tage zuvor hatten die Königlichen im Verfolgerduell beim FC Valencia noch die erste Niederlage (1:2) unter Zidane kassiert, Kroos hatte schwach gespielt und war Mitte der zweiten Hälfte ausgewechselt worden. Gegen Eibar saß er nun zunächst lange auf der Bank und sah, wie der Gast durch Marc Cardona (39.) in Führung ging. Erst in der zweiten Hälfte gelang Benzema (59.) der Ausgleich, in der Schlussphase traf der Franzose nach Maßflanke von Kroos dann zum Sieg.
Quelle: sgi/sid
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